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KAUFEN oder NICHT: Auch die Natur kann irren

Exotische Frische verspricht Goco mit seinem Kokoswasser. Doch unser Tester trinkt das "Geheimrezept der Natur" eher widerwillig.

Nein, das wäre übertrieben: Dass der „Kokovorist“ August Engelhardt in Christian Krachts Roman „Imperium“ vom Kokos-Veganer zum Kannibalen wird, darf der Kokosnuss nicht angelastet werden. Jedoch bleibt die Frage, was an ihr so toll ist: ihre Gestalt, die Sehnsuchtsorte, an denen sie wächst, oder ihr unveredeltes Inneres.

Letzteres ist zweifelhaft, zumindest, wenn man die von der „Goco GmbH“ in stylishe 330-Milliliter-Päckchen verpackten 100 Prozent Kokoswasser trinkt. „Schmeckt wie Oma unterm Arm“, sagt der Freund aus dem Ruhrgebiet zu diesem „Geheimrezept der Natur“, das unter www.get-goco.com in 12er-Kartons à 21,48 Euro zu ordern ist. „Muffig“ und „abgestanden“ sind weitere Urteile, die das Produkt treffen. Differenziertere Stimmen mutmaßen, dass eine ordentliche Kühlkette besser für das eiskalt zu genießende Getränk gewesen wäre als tagelanges Rumstehen in der Redaktion. Die gnädigen drei Punkte im Urteil berücksichtigen auch und vor allem diese Unschärfe.

Unklar bleibt noch, ob die aromatisierten Varianten (unter anderem Ananas) mehr überzeugen können. Unklar bleibt auch, ob das Getränk tatsächlich Wunder bei der Rehydrierung des Körpers bewirkt, wie es der Hersteller verspricht. Sich nur deshalb einen Kater anzulachen, damit ein lahmer Kokosdrink seine Stärken ausspielen kann: Das wäre zu viel des Neo-Kokovorismus.

Das Testurteil: drei Punkte.

(0 Punkte: Hände weg und alle Bekannten warnen, 5 Punkte: Noch mal drüber schlafen, 10 Punkte: Sofort kaufen.)

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