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Nicht nur in der Stadt. Elektroautos eignen sich auch auf der mittleren Strecke - wenn die Infrastruktur vorhanden ist.

© dpa

Mit dem E-Auto aufs Land: Baden und Laden in Brandenburg

Mit dem Elektrofahrzeug raus aus der Stadt? Brandenburg, Berlin und die Carsharingfirma Drive-Now nehmen Berliner E-Autofahrern die "Reichweitenangst".

Mit dem Elektroauto aufs Land fahren – das war bislang ein riskantes Unterfangen. Nach gut 120 Kilometern ist normalerweise die Batterie leer. Möglichkeiten, das E-Auto unterwegs auf die Schnelle mit Strom zu versorgen, gibt es außerhalb der Stadt so gut wie gar nicht. Berlin und Brandenburg wollen jetzt zeigen, dass es auch anders geht. Am Montag wurde das Projekt „Baden und Laden“ (www.badenundladen.de) vorgestellt: 17 Ausflugsziele in Brandenburg stellen ab sofort 20 Ladepunkte zur Verfügung, bei denen Berliner Ausflügler ihr Elektrofahrzeug unter Strom setzen können. Wer kein eigenes E-Auto besitzt, kann auf die 40 batteriebetriebenen BMW des Projektpartners Drive-Now zurückgreifen. Weitere touristische Ziele in Brandenburg sollen folgen. Aktuell dabei sind unter anderem die Therme in Bad Saarow, der Erlebnispark Paaren im Havelland oder der Ziegeleipark Mildenberg im Ruppiner Seenland. Generell können die Ladepunkte von allen E-Autobesitzern oder -nutzern angesteuert werden.

„Wir wollen ein praktisches Beispiel dafür geben, dass Elektroautos sich auch für mittlere Strecken eignen“, sagte Dieter Hütte, Geschäftsführer der TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH. Elektromobilität sei kein Thema allein für die Großstadt. Brandenburg verspreche sich zudem durch das Projekt neue Gästegruppen. Zehn weitere Tourismusbetriebe hätten bereits Interesse an einer Kooperation bekundet. „Auf dem Land muss die Ladeinfrastruktur vor allem privat finanziert werden“, sagte Gernot Lobenberg, Leiter der Agentur für Elektromobilität (Emo). Aktuell gebe es in Brandenburg etwa 60 Ladepunkte, in Berlin seien es rund 400. Genutzt werden könne das neue Angebot nun von den etwa 1500 Elektrofahrzeugen, die in der Region unterwegs seien, davon 400 im Carsharing. In der Industrie bahnt sich offenbar ein Bündnis zum Aufbau einheitlicher Ladestationen an. Laut „Financial Times“ wollen BMW, Nissan und Tesla hier zusammenarbeiten.

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