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Die Credit-Suisse-Aktien brachen am Mittwoch in der Spitze um mehr als 30 Prozent ein.

© AFP/FABRICE COFFRINI

Update

Bank in der Krise: Schweizer Nationalbank kündigt Hilfen an - Aktien erholen sich um 22 Prozent

Die Schweizer Nationalbank will Credit Suisse bei Bedarf Liquidität zur Verfügung stellen. Sie erfülle die Anforderungen an systemrelevante Banken dafür.

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Die in Bedrängnis geratene Schweizer Großbank Credit Suisse will sich bis zu 50 Milliarden Franken (50,7 Milliarden Euro) von der Zentralbank des Landes leihen. Dies kündigte das Unternehmen am Donnerstagmorgen an. Durch diesen Schritt solle die Bank, deren Börsenwert am Vortag abgestürzt war, „gestärkt“ werden.

Mit dem bei der Schweizerischen Nationalbank (SNB) geliehenen Milliarden sollten das Kerngeschäft und die Umwandlung zu einer mehr an den Kundeninteressen orientierten Bank unterstützt werden, erklärte Credit Suisse weiter.

Die Schweizerische Nationalbank hatte sich zuvor hinter die krisengeplagte Credit Suisse gestellt. Die Credit Suisse erfülle die an systemrelevante Banken gestellten Anforderungen bezüglich Kapital und Liquidität, teilten die Notenbank und die Finanzmarktaufsichtsbehörde Finma am Mittwoch Abend in einer gemeinsamen Mitteilung mit. „Die SNB wird im Bedarfsfall der CS Liquidität zur Verfügung stellen.“

Nach der in Aussicht gestellten Hilfe der Schweizer Notenbank für die angeschlagene Credit Suisse erholten sich die europäischen Börsen zum Handelsstart am Donnerstag bereits.

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Die Aktien, die zuletzt auf ein Rekordtief gefallen waren, erholten sich um 22 Prozent. Dies half auch dem gesamten Bankensektor etwas auf die Beine. Kurz nach Öffnung der Handelsplätze stand etwa der Dax in Frankfurt am Main 1,52 Prozent im Plus, die Pariser Börse 1,49 Prozent und die Börse in London 1,4 Prozent.

Von den Problemen von Banken in den USA gehe keine direkte Ansteckungsgefahr für den Schweizer Finanzmarkt aus. Der dramatische Kursverfall bei der zweitgrößten Schweizer Bank hatte im Tagesverlauf weltweit Sorgen ausgelöst und stürzte die Finanzmärkte in Turbulenzen.

„Die Finma und die SNB verfolgen die Entwicklungen sehr genau und stehen in diesem Kontext mit dem Eidgenössischen Finanzdepartement zwecks Sicherung der Finanzstabilität im engen Kontakt“, hieß es in der Mitteilung.

Aktien um mehr als 30 Prozent eingebrochen

Die Bank war zuletzt massiv unter Druck geraten, ihre Aktien stürzten am Mittwoch zwischenzeitlich um mehr als 30 Prozent auf ein Allzeit-Tief von 1,55 Franken ein und zogen andere Banken-Titel in Europa und den USA mit sich.

Rund um den Globus versuchten Aufsichtsbehörden, Regierungen und andere Finanzhäuser, die Risiken abzuschätzen. Einzelne Regierungen forderten die Schweiz hinter den Kulissen auf, einzuschreiten. Am Abend traten dann die Behörden auf den Plan.

Die Credit Suisse gehört zu den 30 Banken weltweit, die also „too big to fail“ eingestuft werden, da ihre Insolvenz eine verheerende Auswirkung auf die Weltwirtschaft haben würde. (Reuters, AFP)

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