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Gehälter: Berliner verdienen schlecht

Die Gehälter in der Hauptstadtregion sind auf einem erbärmlichen Niveau. „1,1 Millionen Menschen müssen in Berlin und Brandenburg mit weniger als 1100 Euro netto im Monat auskommen“, hat der DGB ermittelt.

Berlin - Die Gehälter in der Hauptstadtregion sind auf einem erbärmlichen Niveau. „1,1 Millionen Menschen müssen in Berlin und Brandenburg mit weniger als 1100 Euro netto im Monat auskommen“, hat der DGB ermittelt. Die Gründe dafür liegen nach Einschätzung des Gewerkschaftsbundes in der prekären Beschäftigung, also Teilzeit, Minijobs oder Leiharbeit. Nach Berechnungen des DGB erhöhte sich die Zahl der Aufstocker, die zu ihrem Gehalt staatliche Leistungen bekommen, inzwischen auf rund 180 000. Das koste die Länder Berlin und Brandenburg „Hunderte von Millionen“, erläuterte die berlin-brandenburgische DGB-Vorsitzende Doro Zinke am Mittwoch. Bundesweit habe der Staat seit 2005 rund 50 Milliarden Euro für die Aufstocker ausgegeben und damit die Billiglöhne subventioniert.

Etwa 35 Prozent aller Arbeitnehmer verdingen sich in Berlin im Niedriglohnbereich, in Brandenburg sind es dem DGB zufolge sogar 37,5 Prozent. In der Region arbeiten derzeit etwa 750 000 Personen in Teilzeit oder Minijobs, zwei Drittel davon sind Frauen. „Mit diesen kargen Löhnen ist Altersarmut programmiert“, sagte Zinke voraus. Das gelte auch für die Leiharbeit, „die in der Regel um 40 Prozent schlechter bezahlt wird als reguläre Beschäftigung“.

Das Thema Leiharbeit treibt auch die Führung der IG Metall um. Gewerkschaftschef Berthold Huber sprach am Mittwoch von „Dumping-Strategie“ und warf der Regierung „Nichtstun“ vor. Deutschlands „wertvollster Rohstoff“ werde entwertet. „Wir verfügen über wenige seltene Erden, dafür aber über besonders gut qualifizierte Fachkräfte“, sagte Huber. Das Verhalten der Arbeitgeber „und das Nichtstun der Regierungsparteien drohen diesen jahrzehntelang entwickelten Vorteil ins Gegenteil zu verkehren“, sagte Huber und forderte gleichen Lohn für gleiche Arbeit. alf

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