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Der Ausverkauf an den asiatischen Aktienmärkten – hier in Japan – setzt sich fort

© Eugene Hoshiko/AP/dpa

Update

Börsen-Panik aus Sorge um US-Wirtschaft: Aktienkurse brechen weltweit ein – S&P 500 mit größtem Tagesverlust seit 2022

An den Finanzmärkten geht die Angst um, dass sich in den USA eine Wirtschaftskrise anbahnt. Kurse brechen in mehreren Ländern ein. Verschärft wird das Problem durch einen Ausverkauf bei Technologie-Aktien.

Stand:

Die Talfahrt an den US-Märkten hat sich am Montag fortgesetzt. Die anhaltenden Sorgen über eine drohende Rezession in den USA ließen den marktbreiten S&P 500 um 3,00 Prozent auf 5.186,33 Punkte absacken – das war der größte Tagesverlust seit September 2022. Für den Leitindex Dow Jones Industrial ging es um 2,60 Prozent auf 38.703,27 Punkte bergab. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 büßte 2,96 Prozent auf 17.895,16 Zähler ein.

Die Konjunkturängste hatten schon zuletzt die zunehmenden Hoffnungen auf eine Zinssenkung im September in den Hintergrund gedrängt. Am Freitag verstärkte ein schwacher US-Arbeitsmarktbericht die Angst der Investoren, dass die Konjunktur schneller abkühlt als gedacht.

Federn lassen musste etwa Apple mit einem Kurseinbruch von zeitweise mehr als zehn Prozent. Dem iPhone-Konzern setzte zusätzlich zu den Konjunktursorgen zu, dass die Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway von Starinvestor Warren Buffett ihren Anteil um fast 50 Prozent reduziert hat.

Unter die Räder kamen zum Wochenanfang auch die Titel von Chip-Hersteller Nvidia. Die Anteilsscheine brachen in der Spitze um mehr als 15 Prozent ein, nachdem sich Berichten zufolge die Markteinführung von einigen Chips für künstliche Intelligenz aufgrund von Konstruktionsfehlern verzögern werde. Die Anteilsscheine von Microsoft und Alphabet verloren jeweils rund fünf Prozent.

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Die Technologiewerte waren die Zugpferde der Rekordjagd der vergangenen Wochen und Monate. Sie werden jetzt am stärksten gemieden. Gleichwohl befinde sich der Markt nicht in einem Crash, sondern nur in einer Korrekturphase, meint Eckhard Schulte, Chef von MainSky Asset Management.

Dennoch: Die gewachsenen Rezessionssorgen nach enttäuschenden Zahlen vom US-Arbeitsmarkt sowie weiterer schwacher Konjunkturdaten rund um den Globus hatten vergangene Woche eine Talfahrt an den Börsen ausgelöst.

Auch der Dax ist unter Druck

Auch asiatische Aktienmärkte und in der Folge der Dax rutschten ab. Letztlich gab der Dax 1,82 Prozent auf 17.339,00 Punkte ab und erholte sich deutlich von seinem Tagestief bei rund 17.025 Punkten. Es bleibt für das deutsche Börsenbarometer aber dennoch der tiefste Stand seit Februar. In den drei Handelstagen seit Anfang August hat der Dax inzwischen etwas mehr als sechs Prozent eingebüßt. Von seinem bisherigen Jahresplus sind aktuell noch 3,5 Prozent übrig.

Der Leitindex Nikkei 225 brach am Ende um 12,4 Prozent ein auf 31.458,42 Zähler. Das war der tiefste Stand seit November 2023. Zwischenzeitlich wurde der Handel wegen der starken Kursausschläge unterbrochen. Weil der Nikkei vom jüngsten Rekordhoch nun mehr als 20 Prozent eingebüßt hat, sprechen Börsianer von einem Bärenmarkt.

Nach einer monatelangen Kurs-Rally in Japan hatte der Nikkei 225 Mitte Juli bei gut 42.400 Punkten eine Höchstmarke erreicht. Dann aber erlebte die Landeswährung Yen binnen kurzer Zeit einen starken Anstieg, was die Aktienkurse der exportabhängigen japanischen Unternehmen stark belastete. Zum US-Dollar etwa fiel der Yen am Montag auf den niedrigsten Stand seit Jahresanfang.

Panik mit Blick auf US-Konjunktur

Die Devisenexperten der Commerzbank sprachen von einer „Panik am Markt im Hinblick auf die US-Konjunktur“. Die globalen Aktienindizes seien Risikoscheu und verkauften Aktien. Mit Blick auf die USA stelle sich die Frage, ob angesichts zuletzt schwacher Konjunkturdaten und eines „beispiellosen Zinserhöhungszyklus“ eine Rezession vermieden werden kann.

Besser als die japanischen Indizes hielten sich die chinesischen Börsen. Der Hang-Seng-Index der Sonderverwaltungszone Hongkong fiel zuletzt um 2,7 Prozent auf 16.494 Punkte. Der CSI 300 mit den 300 wichtigsten Aktien der chinesischen Festlandbörsen hielt sich mit minus 1 Prozent auf 3.351 Punkte noch etwas besser. Beide Indizes hatten allerdings in den vergangenen Wochen bereits deutlich verloren.

Auch die australische Börse vermochte sich den schwachen Vorgaben nicht zu entziehen. Der S&P/ASX 200 rutschte um 3,7 Prozent auf 7.649,60 Punkte ab. (dpa/Reuters)

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