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Wirtschaft: Den Jugendlichen auf die Sprünge helfen

BERLIN (alf)."Jump - Jugend mit Perspektive", mit diesem Slogan wollen Bundesregierung und Bundesanstalt arbeitslose Jugendliche in Beschäftigung bringen.

BERLIN (alf)."Jump - Jugend mit Perspektive", mit diesem Slogan wollen Bundesregierung und Bundesanstalt arbeitslose Jugendliche in Beschäftigung bringen.Als sein "großes Ziel" bezeichnete Bundesarbeitsminister Walter Riester am Freitag in Berlin, "daß den arbeitslosen Jugendlichen der Absprung gelingt".Riester stellte gemeinsam mit dem Präsidenten der Bundesanstalt für Arbeit (BA), Bernhard Jagoda das Programm "100 000 Jobs für Junge" vor.Mit einer zehn Mill.DM teuren Werbe- und Informationskampampagne sollen die Jugendlichen zur Teilnahme ermuntert werden.Jagoda zufolge gibt es in Deutschland 452 402 Arbeitslose in Alter unter 25 Jahren, weitere 31 002 Jugendliche suchen noch einen Ausbildungsplatz.An diese insgesamt 483 404 Jugendliche werden Riester, Jagoda und Bildungsministerin Edelgard Bulmahn in der kommenden Woche einen Brief schreiben, "weil wir Ihnen beim Start ins Berufsleben helfen wollen", wie es in dem Schreiben heißt."Nehmen Sie Ihre Zukunft selbst in die Hand", appellieren die drei Briefeschreiber an die "besonders schwer Vermittelbaren", wie Riester die Zielgruppe der Aktion umschreibt.Die Jugendlichen können sich unter der Hotline 0 8000 100 000 1 gebührenfrei bei den Arbeitsämter informieren.Für das Programm stehen knapp zwei Mrd.DM zur Verfügung, 600 Millionen davon stammen aus dem Europäischen Sozialfonds, der große Rest aus dem Bundeshaushalt.60 Prozent der Mittel fließen in die alten, 40 Prozent in die neuen Bundesländer.

Riester rief alle Beteiligten zu Mitwirkung auf: Unternehmen und Betriebe, die mit Mitteln des Sofortprogramms "Ausbildungs- und Beschäftigungskapazitäten" schaffen sollen; die Gewerkschaften, die in den Personal- und Betriebsräten über "Jump" informieren sollen, sowie schließlich die Jugendlichen selbst."Von ihnen verlangen wir, daß sie die angebotenen Maßnahmen auch annehmen.Hilfe darf keine Einbahnstraße sein", sagte der Arbeitsminister.Sowohl Riester als auch Jagoda betonten die Notwendigkeit einer breiter gefaßten Strategie, um der zunehmenden Nachfrage nach Lehrstellen gerecht zu werden.Jagoda geht davon aus, daß die Zahl der Schulabgänger noch bis 2007 steigt.Um mit einem entsprechenden Angebot mithalten zu können, müssen Riester zufolge "Wirtschaft, Gewerkschaften und Politik weitergehende Maßnahmen vereinbaren, die Qualität und Quantität der dualen Ausbildung verbessern".Dabei dürfe es "keine Denkverbote geben".Für das Bündnis für Arbeit sei dies "eine der großen Herausforderungen".Es gehe darum, Angebote für Jugendliche zu schaffen, die nicht die Voraussetzungen für eine Ausbildung mitbrächten.Wenn jemand eine theoretische Gesellenprüfung nicht bestehe, sollte er zumindest ein Zertifikat über die praktischen Fähigkeiten erhalten, "damit er was in der Hand hat".Jagoda wies auf die Problematik der Schulabbrecher hin: Jedes Jahr würden 75 000 junge Leute ohne Abschluß die Schulen verlassen."Das kann eine Gesellschaft nicht hinnehmen", sagte Jagoda.

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