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Die Kryptowährung Bitcoin hat nach der Wahl Donald Trumps ein Hoch erfahren.

© REUTERS/Dado Ruvic

Bitcoin-Hype nach Trump-Wahl: Wohin geht es für die Kryptowährung?

Bitcoin erzielt immer neue Höhenflüge. Das hat auch mit dem designierten US-Präsidenten Donald Trump und dessen Versprechungen zu tun. Drei Experten schätzen ein, was für den Kryptomarkt zu erwarten ist.

Von
  • Co-Pierre Georg
  • Vincent Schaaf
  • Jonas Groß

Stand:

Die Hoffnung der Bitcoin-Community ruht auf den designierten US-Präsidenten Donald Trump: Dieser hatte nicht nur eine Lockerung der aktuell strengen US-Regeln in Bezug auf Kryptowährungen in Aussicht gestellt. Auch eine strategische Bitcoin-Reserve für die USA brachte der bald wieder am Hebel der Macht sitzende Republikaner ins Spiel. Bereits in Erwartung solcher Änderungen nach Trumps Amtseinführung am 20. Januar stieg der Kurs der Digitalwährung stark an.

Doch ist diese Entwicklung nachhaltig? Wohin geht es für die Kryptowährung? Drei Experten antworten in unserem Format 3 auf 1. (Weitere Folgen finden Sie hier.)


Die Akzeptanz steigt – maßgeblich auch durch Trump

Donald Trump hat sich selbst zum „Bitcoin-Präsidenten“ ernannt und will die USA zum globalen Zentrum für die Kryptowährung machen – unter anderem durch den Aufbau einer strategischen Bitcoin-Reserve. Die Markterwartungen sind nun entsprechend hoch. Nach Jahren der Skepsis herrscht wieder Optimismus, wozu Trump maßgeblich beigetragen hat, aber nicht allein.

Die Einführung von Bitcoin-ETFs in den USA Anfang des Jahres und der jüngst zugelassene Bitcoin-Optionshandel eröffnen institutionellen Investoren neue Möglichkeiten. Sie legitimieren Bitcoin endgültig als neue Anlageklasse und werden die institutionelle Verbreitung weiter fördern. Der Bitcoin-ETF von Blackrock brach alle Rekorde und wurde zum erfolgreichsten ETF-Start der Geschichte – ein klares Signal für die immense Nachfrage. Erste Pensionsfonds sind bereits investiert, Staatsfonds dürften folgen.

Nachdem Privatanleger in den vergangenen Jahren eher zurückhaltend waren, deuten erste Indikatoren wie die stark steigenden Google-Suchanfragen nach „Bitcoin“ auch hier auf eine Trendwende hin. Es würde mich nicht überraschen, wenn der Bitcoin-Kurs bald die 100.000 Euro knacken würde.


Bitcoin birgt Gefahren – durch Trump sogar noch mehr

Bitcoin ist und bleibt ein hochriskantes Spekulationsobjekt. Historisch gab es wenige Assets, die volatiler und stärker von irrationalen Erwartungen getrieben waren. Die Märkte hoffen auf eine Neuausrichtung der US-Krypto-Politik, auch weil mehrere Mitglieder des neuen Kongresses von der Krypto-Industrie finanziert wurden.

Dieser Effekt ist seit der Wahlnacht aber eingepreist, und seitdem wird der Hype durch Kleinanleger getrieben. Hier gilt jedoch: Nichts investieren, was man nicht auch vollständig zu verlieren bereit ist.

Ich sehe in der Rolle Donald Trumps und seines „First Buddys“ Elon Musk ein erhebliches Risiko, weil sich keiner der beiden als zuverlässiger Partner mit stabiler Hand empfohlen hat. Darüber hinaus bleiben erhebliche systemische Risiken, zum Beispiel in der Abhängigkeit des Bitcoin vom intransparenten Stablecoin Tether, oder dem Fakt, dass die Rechenleistung, welche die Sicherheit der Bitcoin-Blockchain gewährleistet, außerordentlich stark konzentriert ist.


Die Erwartungen an Trumps Politik sind hoch – mit offenem Ausgang

Die Kryptowährungsmärkte, allen voran Bitcoin, sind nach dem Wahlsieg von Donald Trump stark angestiegen. Begründen lässt sich dies vermutlich durch die Hoffnung, dass der neue US-Präsident seine „Pro-Krypto“ Wahlversprechen nun auch realisieren kann. Neben der eher unrealistischen Anspielung, Bitcoin als Währungsreserve der US-Zentralbank einzuführen ist die wohl signifikanteste Andeutung, den bisherigen Vorsitzenden der SEC, Gary Gensler, der als starker Krypto-Kritiker gilt, durch einen Krypto-freundlicheren Kandidaten zu ersetzen.

Dieser hat in der Zwischenzeit auch schon seinen Rücktritt erklärt, was eine wohlwollendere bzw. klarere Regulierung schaffen könnte. Ein Aspekt, in dem die USA der EU aktuell nachsteht, und damit eine breitere Adoption von Kryptowährungen bei US-Anlegern ermöglichen.

In Antizipation der zunehmenden Adoption, also Nachfrage, steigen die Krypto-Kurse schon jetzt. Ob und wann die SEC Krypto-freundlichere Regulatorik beschließen wird und ob die dadurch erhöhte Adoption die aktuellen Erwartungen unter- oder übertreffen wird, bleibt abzuwarten.

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