
© Foto: Reinhart Bünger
Streit um Bäume im Prater Biergarten: Pankow will die Ketten sägen lassen
Die Bezirksverwaltung von Pankow plant umfangreiche Fällarbeiten auf dem ältesten Biergartengelände Berlins.
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Das Bezirksamt Pankow legt im Dauerstreit mit der Pächterin des Pratergartens an der Kastanienallee in Pankow nach. Vor dem Beginn des Monats März sollen Bäume auf dem Gelände gefällt werden – aus Sicht der Kanzlei GSK Stockmann ohne Grundlage. Die Fällgenehmigung sei „an vielen Punkten angreifbar“, sagte Rechtsanwältin Frederike Rauhut für ihre Mandantin. Rücke der Bezirk mit Sägen an, werde die Polizei gerufen.
Das Bezirksamt hatte Hillig am 24. Januar geschrieben, dass Pankow „beabsichtigt (...) sechs Bäume zu beseitigen und den Baumbestand durch Ersetzung etwas zu verjüngen“.
Im August 2021 war der Streit um Bauarbeiten auf dem von Hillig gepachteten ältesten Biergarten Berlins eskaliert. Der Bezirk ließ die Leuchttafel am Eingang abflexen. Im November 2022 hatte Bezirksbürgermeister Sören Benn (Linke) ein Ende der juristischen Auseinandersetzungen angekündigt, auf den Umbau des Areals aber beharrt. Kritiker belustigen sich auf das unter den Vorzeichen des Denkmalschutzes geplante „DDR-Disneyland“ mit Freilichtbühne und dem ehemaligen DDR-Kreiskulturhaus „Prater“, die Benn hier gerne neu in Szene setzen möchte.
Hillig wehrt sich seit Jahren juristisch meist erfolgreich gegen die umfangreichen Baumaßnahmen, weil mögliche Entschädigungsforderungen im Falle einer längeren Schließung ihres Betriebes nicht im Einvernehmen geklärt sind. (Bü.)
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