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Braunkohlekraftwerk Neurath in Nordrhein-Westfalen

© Foto: dpa/Federico Gambarini

Verlängerte Betriebszeit von zwei Kraftwerken: RWE will bis 2030 vollständig aus der Braunkohle aussteigen

Der Energiekonzern will mit dem Bundeswirtschaftsministerium den Kohleausstieg um acht Jahre vorziehen. Daher sollen zwei Kraftwerke außerplanmäßig länger laufen.

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Der Energiekonzern RWE will den Kohleausstieg um acht Jahre auf das Jahr 2030 vorziehen. Das sieht eine Vereinbarung auf Eckpunkte zwischen RWE, dem Bundeswirtschaftsministerium und dem NRW-Wirtschaftsministerium vor.

Zugleich sollen die zwei Braunkohlekraftwerksblöcke Neurath D und E in Nordrhein-Westfalen, die nach derzeitiger Rechtslage Ende des Jahres stillgelegt werden sollten, bis zum März 2024 weiterlaufen. Damit soll die Versorgungssicherheit gestärkt und Erdgas im Strommarkt eingespart werden, wie das NRW-Wirtschaftsministerium am Dienstagbei einer Pressekonferenz in Berlin mitteilte.

Durch die Entscheidung blieben rund 280 Millionen Tonnen Kohle in der Erde, sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grünen) am Dienstag. Dies entspreche einer Menge von rund 280 Millionen Tonnen des Klimagases CO2, die nun nicht mehr emittiert würden.  

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Trotz des verbundenen Mehrbedarfs an Braunkohle in den nächsten 15 Monaten könnten weitere Umsiedlungen für den Braunkohleabbau sicher ausgeschlossen werden, hieß es. Ein Erhalt der Siedlung Lützerath sei aus unterschiedlichen Gründen nicht möglich und daher auch nicht Gegenstand der Vereinbarungen.

RWE will bis 2030 weltweit mehr als 50 Milliarden Euro investieren, um die Energiewende zu beschleunigen. 15 Milliarden Euro seien für Deutschland vorgesehen, erklärte der Konzern.

Mit dem Kohleausstieg werde sich auch der Personalabbau zum Ende des Jahrzehnts „deutlich beschleunigen“, erklärte das Unternehmen weiter. RWE versicherte, den Ausstieg „sozialverträglich gestalten“ zu wollen.

Die Bundesregierung hat eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, mit der die Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen gesenkt werden soll. Dazu sollen auch alte Kohlekraftwerke zum Einsatz gebracht werden.

Die Ampel-Koalition auf Bundesebene hat zum Ziel, den bisher spätestens bis 2038 geplanten Kohleausstieg in Deutschland „idealerweise“ auf 2030 vorzuziehen, wie es im Koalitionsvertrag heißt. Bereits 2020 wurden erste Braunkohlekraftwerke stillgelegt. Aktuell sei allerdings Versorgungssicherheit das Gebot der Stunde, erklärte RWE weiter. (dpa, AFP; Reuters)

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