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Welche darf's sein? Gesetzlich Versicherte, denen die Kasse zu teuer geworden ist, können jederzeit wechseln.

© Kitty Kleist-Heinrich

Wegen gestiegener Zusatzbeiträge: Krankenkasse DAK verliert 184 000 Kunden

Viele Versicherte nahmen ihren Krankenkassen die Beitragserhöhungen zum Jahresbeginn übel. Sie wechselten zu günstigeren Kassen. Die DAK etwa verlor mehr als 184 000 Kunden.

Die Erhöhung von Zusatzbeiträgen hat für die involvierten Kassen teilweise zu erheblichen Kundenverlusten geführt. Am stärksten traf es erwartungsgemäß die DAK, die ihren Beitrag zum Jahresbeginn um 0,6 Punkte angehoben hatte und mit 16,1 Prozent zum teuersten der großen Versicherer wurde. Sie büßte seit Januar mehr als 184.000 Kunden ein, was einem Minus von drei Prozent entspricht.

Damit rutschte die drittgrößte gesetzliche Kasse erstmals wieder unter die Sechs-Millionen-Marke.

Abgestraft wurde auch die IKK-Classic, die mit 16,0 Prozent ebenfalls deutlich über den Durchschnittssatz von 15,7 Prozent erhöht hatte. Sie verlor 23.000 Versicherte. Der KKH (15,8 Prozent) kamen mehr als 10.000 Kunden abhanden. Und die Zweitgrößte der Branche, die Barmer GEK, büßte seit Januar mehr als 50.000 Versicherte ein – obwohl sie nur um 0,2 Punkte erhöht hatte und somit nicht mehr als den Durchschnittssatz verlangt.

17 Prozent Zuwachs für die günstigste bundesweite Kasse

Merklich zulegen konnten dagegen die Anbieter mit niedrigeren Beitragssätzen. Die günstigste bundesweite Kasse etwa – die HKK aus Bremen, bei der nur 15,2 Prozent zu zahlen sind – legte um mehr als 71 000 Versicherte zu. Das ist ein Zuwachs von 17 Prozent. Die AOK Plus, die ihren Kunden in Sachsen und Thüringen nur 14,9 Prozent abverlangt, steigerte ihre Versichertenzahl um 165.000. Und die Techniker Krankenkasse machte 132.000 Versicherte gut. Die Hamburger liegen, mit 15,6 Prozent, ebenfalls knapp unter dem Durchschnittssatz. Sie konnten damit ihren Abstand als größte deutsche Kasse weiter steigern.

Man habe vor allem „preissensible“ Kunden verloren, sagte DAK-Sprecher Jörg Bodanowitz dem Tagesspiegel. Anderseits habe es auch mehr als 40.000 Neuaufnahmen gegeben. Dass die von den Arbeitgebern automatisch abgebuchten Zusatzbeiträge nicht allen ins Auge springen, zeigt die Bilanz der AOK Rheinland/Hamburg. Obwohl sie mit 16,0 Prozent ebenfalls zu den teuersten Kassen gehört, konnte sie weiter zulegen – um 18.500 Versicherte.

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