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Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hatte nach abgebrochenen Tarifgesprächen zu einem bundesweiten Warnstreik aufgerufen.

© Kay Nietfeld/dpa

Newsblog zum Bahnstreik: Gewerkschaft will verhandeln - keine neuen Streiks geplant

Vier Stunden dauerte der Bahnstreik am Montag. Der Fernverkehr war gestoppt, in Berlin gab es Chaos bei der S-Bahn. Das ganze Ausmaß im Newsblog zum Nachlesen.

- Die Deutsche Bahn hat wegen des Warnstreiks am Montagmorgen bundesweit ihren Fernverkehr von fünf bis neun Uhr eingestellt. 

- In Berlin war der S-Bahnverkehr über Stunden stark eingeschränkt. Pendler wurden gebeten, auf U-Bahnen, Straßenbahnen oder Busse auszuweichen.

- Am Nachmittag liefen Regional- und S-Bahnverkehr wieder planmäßig. Beim Fernverkehr gibt es weiterhin Verzögerungen.

- Die Gewerkschaft EVG und die Deutsche Bahn wollen die Tarifverhandlungen am Dienstag fortsetzen.

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Melanie Berger
Author Melanie Berger

Bahn und Gewerkschaft setzen Tarifgespräche fort

Die unterbrochenen Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Bahn und der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) werden am Dienstagnachmittag in Berlin fortgesetzt. Das teilte eine Bahnsprecherin am Montag mit. Zuvor hatte sich die EVG nach einem bundesweiten Warnstreik wieder gesprächsbereit gezeigt. (dpa)

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Melanie Berger
Author Melanie Berger

Gute Nachrichten für S-Bahn-Nutzer in Berlin

Nach Angaben der Bahn soll der Verkehr ab 14 Uhr wieder planmäßig laufen. Im Fern- und Regionalverkehr kommt es dagegen im Laufe des Tages weiter zu Störungen. „Am gesamten Montag wird es noch Einschränkungen geben“, sagte ein Bahnsprecher dem Tagesspiegel. Im Fernverkehr fallen Verbindungen aus oder die Züge fahren mit veränderter Reihenfolge. Die Bahn kommt ihren Passagieren im Fernverkehr jedoch entgegen: Sparpreistickets, die für heute ausgestellt sind, können auch am Dienstag noch genutzt werden, die Zugbindung entfällt für diese Tage. Flextickets mit Gültigkeit für den heutigen Montag können sogar bis Sonntag eingesetzt werden. Kunden haben auch die Möglichkeit, ihre Tickets zurückzugeben. „Sie bekommen dann den vollen Preis erstattet“, heißt es bei der Bahn. Auch im Regionalverkehr gibt es im Laufe des Montags Behinderungen: Erst am Dienstag werden die Regionalzüge wieder nach Fahrplan fahren. Informationen können Kunden unter www.Bahn.de oder telefonisch unter 08000/996633 abfragen. (Heike Jahberg)

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Melanie Berger
Author Melanie Berger

Regionalverkehr wieder angelaufen - noch immer Probleme bei Fernzügen

Vier Stunden nach Ende des Warnstreiks der Eisenbahn- und Verkehrsgesellschaft stabilisiert sich der Zugverkehr nach Angaben der Deutschen Bahn. Beim Fernverkehr komme es aber weiterhin zu Verspätungen und auch zu einzelnen Zugausfällen, teilte der Konzern am Montagmittag mit. Der Regionalverkehr sei wieder angelaufen, der S-Bahn-Verkehr in den Ballungsräumen wie etwa in Berlin, München, Hannover und Frankfurt am Main sei "gut gestartet".

Die Auswirkungen der vierstündigen Arbeitsniederlegung auf den Regionalverkehr waren in Bayern, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg am schlimmsten, wie die Bahn erklärte. Insgesamt waren von dem Warnstreik bundesweit über 1400 Züge der Deutschen Bahn betroffen, darunter auch Güterzüge. (AFP)

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Sophie Krause

S-Bahn im 10-Minuten-Takt, Regionalbahn mit großen Verspätungen

Die S-Bahn fährt zwischen Berlin und Potsdam wieder regelmäßig, aber die Beeinträchtigungen im Regionalverkehr sind weiter akut.
Potsdam - Nach dem mehrstündigen Warnstreik am Montagmorgen rollte der Zugverkehr in Berlin und Brandenburg ab 9 Uhr nur langsam wieder an. Kurz nach Ende des Streiks hatte die S-Bahn mitgeteilt, dass der Zugverkehr "schrittweise wieder aufgenommen" wird. Pendler zwischen Potsdam und Berlin wurden jedoch noch am frühen Mittag auf eine Geduldsprobe gestellt.
Pnn | Hajo von Cölln
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Melanie Berger
Author Melanie Berger

EVG ist bereit weiter zu verhandeln

Nach dem Warnstreik bei der Bahn zeigt sich die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft wieder gesprächsbereit. „Wir sind bereit, ab morgen am frühen Nachmittag zu verhandeln“, sagte Verhandlungsführerin Regina Rusch-Ziemba am Montag in Berlin. Weitere Warnstreiks seien vorerst nicht geplant.

Ob die Bahn ein neues Angebot vorgelegt habe, wollte Rusch-Ziemba nicht sagen. Als möglichen Verhandlungsort nannte sie Berlin. Die Gewerkschaft hatte die Verhandlungen am Samstag abgebrochen. (Reuters)

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Melanie Berger
Author Melanie Berger

Streik gilt nicht als Entschuldigung

Arbeitnehmer müssen auch bei einem Streik im Nah- und Fernverkehr pünktlich zur Arbeit kommen. Darauf weist der Rechtsschutz des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) hin. Denn: Grundsätzlich trage ein Arbeitnehmer das sogenannte Wegerisiko. Beschäftigte sind also selbst dafür verantwortlich, rechtzeitig am Arbeitsplatz zu erscheinen.

Das gilt insbesondere, wenn die Verzögerung - wie bei einem Streik - schon im Voraus angekündigt wird. Laut DGB Rechtsschutz müssen Beschäftigte dann rechtzeitig planen und beispielsweise einen früheren Zug oder das Auto nehmen, um pünktlich am Arbeitsplatz zu sein. Wer zu spät kommt, riskiert im schlimmsten Fall eine Abmahnung.

Arbeitnehmer sollten sich auf jeden Fall rechtzeitig mit dem Arbeitgeber absprechen, wenn sie sich verspäten oder von zu Hause aus arbeiten müssen. Gleiches gilt, wenn Mitarbeiter wegen eines Streiks früher in den Feierabend gehen wollen, um rechtzeitig nach Hause zu kommen.

Sofern im Arbeits- oder Tarifvertrag nicht anders vereinbart, muss ein Arbeitnehmer die verpassten Arbeitsstunden laut DGB Rechtsschutz aber nicht nachholen - sie werden jedoch auch nicht vergütet. (dpa)

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Sophie Krause

Das sagen Reisende und Streikende am Hauptbahnhof

Unsere Reporterin Stephanie Birk hat am Berliner Hauptbahnhof mit Reisenden gesprochen. Eine Potsdamerin, deren Zug gestrichen wurde, sagt: "Ich arbeite in der Pflege und habe überhaupt kein Verständnis für den Streik. Ich finde die Forderungen, die gestellt werden, übertrieben. Die Leute werden gut entlohnt. Bei uns würde es sowas nicht geben, die Menschen einfach im Bett liegen lassen." 

Auch eine Reisende, die in Rostock arbeitet, hat kein Verständnis für den Streik. Sie äußert ihren Frust über die Bahn: "Mein Zug sollte um 6.40 Uhr gehen, ich habe keine Informationen bekommen, außer der Informationen an der Anzeigetafel. Bei den Erstattungen bei der Bahn klappt auch nie etwas. Die Bahn funktioniert schon so nicht, ständig fallen Züge aus oder kommen zu spät. Es macht fast gar keinen Unterschied, ob gestreikt wird oder nicht."

Ein anderer Fahrgast äußert Verständnis für die Forderungen der EVG: "Die Forderungen sind schon richtig. Außerdem habe ich Zeit, ich kann ja noch den ganzen Tag fahren. Es gibt mehrere Züge, die heute nach Marburg fahren."

Ein holländische Familie, die nach Bad Homburg wollte, klagt: "Wir wurden vorher nicht informiert, erst jetzt über die Medien haben wir vom Streik erfahren." Eine Erstattung wolle sie nicht: "Wir wollen einfach nur ankommen."

Insgesamt hält sich die Aufregung in Grenzen. Viele Fahrgäste sind vom Streik genervt, aber die Stimmung bleibt friedlich.

Ein Streikender von der EVG erklärt die Unzufriedenheit der Gewerkschaft mit den Tarifverhandlungen: "Die Deutsche Bahn hat uns wieder abgespeist bis 2020, es gab schon mal so einen Verhandlungsmarathon. Wir wollten uns nicht mehr hinhalten lassen und das ist jetzt die Konsequenz. Wir wollen für unsere Arbeit faire Löhne. Wir sind jetzt nur eine kleine Gruppe, weil wir die Kollegen von der Bahn unterstützen wollten, wenn der Streik aus dem Ruder läuft. Aber die Stimmung hier ist total friedlich. Damit hätte ich nicht gerechnet." (Stephanie Birk)
 
Streikende am Hauptbahnhof.
Streikende am Hauptbahnhof.   Bild: Stephanie Birk
Anstehen am DB-Reisezentrum.
Anstehen am DB-Reisezentrum.   Bild: Stephanie Birk
Analoge Fahrgastauskunft der Deutschen Bahn.
Analoge Fahrgastauskunft der Deutschen Bahn.   Bild: Stephanie Birk
DB-Mitarbeiter haben einen Informationsstand in der Bahnhofhalle eingerichtet.
DB-Mitarbeiter haben einen Informationsstand in der Bahnhofhalle eingerichtet.   Bild: Stephanie Birk
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Sophie Krause

S-Bahn: Streik beendet

Ein Sprecher der S-Bahn teilt mit, dass der Streik der Gewerkschaft EVG nun beendet ist. Es kommt jedoch weiterhin zu Fahrplanabweichungen: "Der S-Bahnbetrieb kann leider nur schrittweise wieder aufgenommen werden. Die Triebfahrzeugführer müssen zu ihren Einsatzorten gebracht werden und die Züge in Betrieb nehmen. Die Züge werden dann sukzessive eingetaktet." Sie S-Bahn versucht, auf allen Linien einen 20-Minutentakt einzurichten.

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Kai Portmann
Author Kai Portmann

EVG: Ohne neues Bahn-Angebot weitere Streiks

Die Bahngewerkschaft EVG hat mit weiteren Warnstreiks gedroht, sollten die Arbeitgeber bei der deutschen Bahn kein deutlich aufgebessertes Angebot für Tariferhöhungen auf den Tisch legen. "Wir erwarten von der Bahn ein substanziell besseres Angebot", sagte EVG-Sprecher Uwe Reitz im ARD-Morgenmagazin. Allein die Aufforderung der Bahn an die Gewerkschaftsseite, an den Verhandlungstisch zurückzukehren, reiche nicht aus. Wenn ein verbessertes neues Angebot schriftlich unterbreitet werde, werde die EVG weiter verhandeln. Wenn nicht, "dann muss man mit weiteren Warnstreiks in den nächsten Tagen rechnen".

Dass die Beschäftigten am Montag den Bahnverkehr in weiten Teilen lahmlegten, ist nach Darstellung von Reitz nötig. Ein Verhandlungsergebnis in der vierten Gesprächsrunde sei möglich gewesen. "Wir waren kurz davor". Dann aber habe die Bahn die Gespräche vertagen wollen, obwohl die EVG klar gemacht habe, dass sie dann nicht weiter sprechen werde. "Der Bahn-Vorstand hat sich für den Abbruch entschieden", folgerte er. Es gehe in dem Konflikt derzeit weniger um die reine Erhöhungszahl, sondern ganz besonders um die Laufzeit eines neuen Tarifvertrages. und hier gebe es noch erhebliche Meinungsverschiedenheiten.

Wegen des Warnstreiks der Gewerkschaft EVG hat die Bahn den Fernverkehr am Montagmorgen bundesweit eingestellt. Bis voraussichtlich 09.00 Uhr würden keine Fernzüge mehr fahren, teilte die Bahn mit. Auch danach sei weiter mit erheblichen Beeinträchtigungen zu rechnen. Zudem kam es zu Störungen im Regionalverkehr. Die Warnstreiks der Bahn-Gewerkschaft EVG waren in den frühen Morgenstunden angelaufen. (Reuters)
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Kai Portmann
Author Kai Portmann

Wut und Gelassenheit am Alexanderplatz

8 Uhr, Alexanderplatz: Die drei Touristen aus Slowenien halten es erst für einen schlechten Scherz, als sie mit ihren Koffern auf dem S-Bahnsteig Alexanderplatz ankommen - und dort zwei Züge mit offenen Türen stehen, ohne dass sich etwas bewegt. „Wir hatten zwar gehört, dass der Fernverkehr bestreikt werden soll, aber dass wir jetzt nicht zum Flughafen Schönefeld kommen, hätte ich nicht gedacht“, sagt Molan Anze, der mit zwei Freunden ein Wochenende in Berlin verbracht hat. Nun versucht das Trio, einen anderen Weg zu finden - und fühlt sich ziemlich allein gelassen. 

 Wie viele andere S-Bahnkunden am Montagmorgen. Durchsagen gibt es kaum, auf der elektronischen Anzeigetafel werden Fahrgäste nur gebeten, auf U-Bahn und Bus auszuweichen. Die Schlange vor dem Infoschalter ist lang. Und viele U-Bahnen, die im Untergeschoss des Bahnhofs Alexanderplatz ankommen, sind so überfüllt, dass nur wenige Fahrgäste zusteigen können. 

„Wir müssen uns wohl ein Taxi nach Schönefeld nehmen“, sagen Rebecca und Peter, die einen Flug nach Edinburgh kriegen müssen. Ein Geschäftsmann, der einen wichtigen Termin in Potsdam hat, macht auf dem Absatz kehrt, als er die Anzeigetafel mit den Streikhinweisen sieht. „Wo ist denn jetzt der nächste Taxistand?“ schimpft er im Davoneilen. 

Nur eine Rentnerin sieht den Streik gelassen. „Ich muss  einen Flug nach Sofia nehmen - aber der geht erst am frühen Nachmittag“, sagt die aus Bulgarien stammende frühere Krankenschwester, während sie neben ihrem schweren Koffer auf einer Bahnhofsbank wartet, dass der Streik vorbeigeht. Da sie am Abend zuvor von möglichen Störungen gehört hatte, ist sie lieber ein paar Stunden eher aufgebrochen. „Ich habe Verständnis für die Streikenden“, sagt sie. „Die müssen ihre Familien ernähren, und die Reichen lassen sich‘s gutgehen.“ Daher trage sie die Lage mit Fassung. „Solche Streiks haben wir in Sofia auch immer wieder.“ (Lars von Törne)
Fahrgastauskunft am Alexandersplatz.
Fahrgastauskunft am Alexandersplatz.   Bild: Lars von Törne
Drei Touristen aus Slowenien fühlen sich am Bahnhof Alexanderplatz ziemlich alleingelassen. 
Drei Touristen aus Slowenien fühlen sich am Bahnhof Alexanderplatz ziemlich alleingelassen.    Bild: Lars von Törne
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Sophie Krause

BVG: Mehr Zeit einplanen - U5 und U7 besonders voll

Wegen des Warnstreiks bei der Bahn ist es bei der BVG vor allem auf den Linien U5 zwischen Hönow und Alexanderplatz und U7 zwischen Rathaus Spandau und Rudow besonders voll. Hier kommt es zu Verspätungen. Das teilte BVG-Sprecherin Petra Reetz mit. "Wir sind auch von dem Streik überrascht worden", sagte sie. 

Die U5 sei besonders stark frequentiert, weil die S-Bahn nur noch bis Lichtenberg fährt. Mitarbeiter der BVG unterstützen am Bahnhof Lichtenberg den Ein- und Ausstieg, damit die Züge abfahren können. Andere Linien seien weniger stark betroffen, weil kein Zustieg von der S-Bahn komme, so Reetz. Auch die Buslinien außerhalb des S-Bahnrings sind besonders voll. Die BVG bittet Fahrgäste, unbedingt mehr Zeit einzuplanen. "Mindestens eine halbe Stunde", so Reetz.
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