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Newsblog zum Bahnstreik: Gewerkschaft will verhandeln - keine neuen Streiks geplant
Vier Stunden dauerte der Bahnstreik am Montag. Der Fernverkehr war gestoppt, in Berlin gab es Chaos bei der S-Bahn. Das ganze Ausmaß im Newsblog zum Nachlesen.
Stand:
- Die Deutsche Bahn hat wegen des Warnstreiks am Montagmorgen bundesweit ihren Fernverkehr von fünf bis neun Uhr eingestellt.
- In Berlin war der S-Bahnverkehr über Stunden stark eingeschränkt. Pendler wurden gebeten, auf U-Bahnen, Straßenbahnen oder Busse auszuweichen.
- Am Nachmittag liefen Regional- und S-Bahnverkehr wieder planmäßig. Beim Fernverkehr gibt es weiterhin Verzögerungen.
- Die Gewerkschaft EVG und die Deutsche Bahn wollen die Tarifverhandlungen am Dienstag fortsetzen.
Alle Infos im Newsblog zum Nachlesen
Der S-Bahnverkehr in Berlin hat sich weitgehend normalisiert, auch der Regionalverkehr ist wieder angelaufen. Beim Fernverkehr gibt es weitere Behinderungen. Alles zum heutigen Bahnstreik können Sie hier nachlesen.Ein Überblick
Millionen kamen nicht zum Zug: Auch nach dem Ende des Warnstreiks fielen die Züge aus. Am Dienstag könnten Bahn und EVG wieder verhandeln.Die Ringbahnlinien S41 und S42 fahren wieder im Zehn-Minuten-Takt, weitere Informationen finden Sie bei der Fahrplanauskunft der S-Bahn
Bahn und Gewerkschaft setzen Tarifgespräche fort
Die unterbrochenen Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Bahn und der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) werden am Dienstagnachmittag in Berlin fortgesetzt. Das teilte eine Bahnsprecherin am Montag mit. Zuvor hatte sich die EVG nach einem bundesweiten Warnstreik wieder gesprächsbereit gezeigt. (dpa)Gute Nachrichten für S-Bahn-Nutzer in Berlin
Nach Angaben der Bahn soll der Verkehr ab 14 Uhr wieder planmäßig laufen. Im Fern- und Regionalverkehr kommt es dagegen im Laufe des Tages weiter zu Störungen. „Am gesamten Montag wird es noch Einschränkungen geben“, sagte ein Bahnsprecher dem Tagesspiegel. Im Fernverkehr fallen Verbindungen aus oder die Züge fahren mit veränderter Reihenfolge. Die Bahn kommt ihren Passagieren im Fernverkehr jedoch entgegen: Sparpreistickets, die für heute ausgestellt sind, können auch am Dienstag noch genutzt werden, die Zugbindung entfällt für diese Tage. Flextickets mit Gültigkeit für den heutigen Montag können sogar bis Sonntag eingesetzt werden. Kunden haben auch die Möglichkeit, ihre Tickets zurückzugeben. „Sie bekommen dann den vollen Preis erstattet“, heißt es bei der Bahn. Auch im Regionalverkehr gibt es im Laufe des Montags Behinderungen: Erst am Dienstag werden die Regionalzüge wieder nach Fahrplan fahren. Informationen können Kunden unter www.Bahn.de oder telefonisch unter 08000/996633 abfragen. (Heike Jahberg)
Regionalverkehr wieder angelaufen - noch immer Probleme bei Fernzügen
Vier Stunden nach Ende des Warnstreiks der Eisenbahn- und Verkehrsgesellschaft stabilisiert sich der Zugverkehr nach Angaben der Deutschen Bahn. Beim Fernverkehr komme es aber weiterhin zu Verspätungen und auch zu einzelnen Zugausfällen, teilte der Konzern am Montagmittag mit. Der Regionalverkehr sei wieder angelaufen, der S-Bahn-Verkehr in den Ballungsräumen wie etwa in Berlin, München, Hannover und Frankfurt am Main sei "gut gestartet".Die Auswirkungen der vierstündigen Arbeitsniederlegung auf den Regionalverkehr waren in Bayern, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg am schlimmsten, wie die Bahn erklärte. Insgesamt waren von dem Warnstreik bundesweit über 1400 Züge der Deutschen Bahn betroffen, darunter auch Güterzüge. (AFP)
S-Bahn im 10-Minuten-Takt, Regionalbahn mit großen Verspätungen
EVG ist bereit weiter zu verhandeln
Nach dem Warnstreik bei der Bahn zeigt sich die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft wieder gesprächsbereit. „Wir sind bereit, ab morgen am frühen Nachmittag zu verhandeln“, sagte Verhandlungsführerin Regina Rusch-Ziemba am Montag in Berlin. Weitere Warnstreiks seien vorerst nicht geplant.Ob die Bahn ein neues Angebot vorgelegt habe, wollte Rusch-Ziemba nicht sagen. Als möglichen Verhandlungsort nannte sie Berlin. Die Gewerkschaft hatte die Verhandlungen am Samstag abgebrochen. (Reuters)
Was passiert mit meinem Ticket?
Wegen des EVG-Streiks stellt die Bahn den gesamten Fernverkehr ein. Bahn rät Reisenden zur Verschiebung. Für Montag gekaufte Tickets bleiben bis Sonntag gültig.Streik gilt nicht als Entschuldigung
Arbeitnehmer müssen auch bei einem Streik im Nah- und Fernverkehr pünktlich zur Arbeit kommen. Darauf weist der Rechtsschutz des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) hin. Denn: Grundsätzlich trage ein Arbeitnehmer das sogenannte Wegerisiko. Beschäftigte sind also selbst dafür verantwortlich, rechtzeitig am Arbeitsplatz zu erscheinen.Das gilt insbesondere, wenn die Verzögerung - wie bei einem Streik - schon im Voraus angekündigt wird. Laut DGB Rechtsschutz müssen Beschäftigte dann rechtzeitig planen und beispielsweise einen früheren Zug oder das Auto nehmen, um pünktlich am Arbeitsplatz zu sein. Wer zu spät kommt, riskiert im schlimmsten Fall eine Abmahnung.
Arbeitnehmer sollten sich auf jeden Fall rechtzeitig mit dem Arbeitgeber absprechen, wenn sie sich verspäten oder von zu Hause aus arbeiten müssen. Gleiches gilt, wenn Mitarbeiter wegen eines Streiks früher in den Feierabend gehen wollen, um rechtzeitig nach Hause zu kommen.
Sofern im Arbeits- oder Tarifvertrag nicht anders vereinbart, muss ein Arbeitnehmer die verpassten Arbeitsstunden laut DGB Rechtsschutz aber nicht nachholen - sie werden jedoch auch nicht vergütet. (dpa)
Erste Züge fahren wieder
Am Hauptbahnhof fahren inzwischen wieder die ersten Züge, trotzdem bleibt der Verkehr noch unregelmäßig. Genauere Informationen gibt es auf den Tafeln der S-Bahn nicht. (Stephanie Birk)
Das sagen Reisende und Streikende am Hauptbahnhof




S-Bahn: Streik beendet
EVG: Ohne neues Bahn-Angebot weitere Streiks
Die Bahngewerkschaft EVG hat mit weiteren Warnstreiks gedroht, sollten die Arbeitgeber bei der deutschen Bahn kein deutlich aufgebessertes Angebot für Tariferhöhungen auf den Tisch legen. "Wir erwarten von der Bahn ein substanziell besseres Angebot", sagte EVG-Sprecher Uwe Reitz im ARD-Morgenmagazin. Allein die Aufforderung der Bahn an die Gewerkschaftsseite, an den Verhandlungstisch zurückzukehren, reiche nicht aus. Wenn ein verbessertes neues Angebot schriftlich unterbreitet werde, werde die EVG weiter verhandeln. Wenn nicht, "dann muss man mit weiteren Warnstreiks in den nächsten Tagen rechnen".Dass die Beschäftigten am Montag den Bahnverkehr in weiten Teilen lahmlegten, ist nach Darstellung von Reitz nötig. Ein Verhandlungsergebnis in der vierten Gesprächsrunde sei möglich gewesen. "Wir waren kurz davor". Dann aber habe die Bahn die Gespräche vertagen wollen, obwohl die EVG klar gemacht habe, dass sie dann nicht weiter sprechen werde. "Der Bahn-Vorstand hat sich für den Abbruch entschieden", folgerte er. Es gehe in dem Konflikt derzeit weniger um die reine Erhöhungszahl, sondern ganz besonders um die Laufzeit eines neuen Tarifvertrages. und hier gebe es noch erhebliche Meinungsverschiedenheiten.
Wegen des Warnstreiks der Gewerkschaft EVG hat die Bahn den Fernverkehr am Montagmorgen bundesweit eingestellt. Bis voraussichtlich 09.00 Uhr würden keine Fernzüge mehr fahren, teilte die Bahn mit. Auch danach sei weiter mit erheblichen Beeinträchtigungen zu rechnen. Zudem kam es zu Störungen im Regionalverkehr. Die Warnstreiks der Bahn-Gewerkschaft EVG waren in den frühen Morgenstunden angelaufen. (Reuters)
Berlin-Hauptbahnhof: Verwaiste Gleise und Andrang am Servicecenter



Wut und Gelassenheit am Alexanderplatz
8 Uhr, Alexanderplatz: Die drei Touristen aus Slowenien halten es erst für einen schlechten Scherz, als sie mit ihren Koffern auf dem S-Bahnsteig Alexanderplatz ankommen - und dort zwei Züge mit offenen Türen stehen, ohne dass sich etwas bewegt. „Wir hatten zwar gehört, dass der Fernverkehr bestreikt werden soll, aber dass wir jetzt nicht zum Flughafen Schönefeld kommen, hätte ich nicht gedacht“, sagt Molan Anze, der mit zwei Freunden ein Wochenende in Berlin verbracht hat. Nun versucht das Trio, einen anderen Weg zu finden - und fühlt sich ziemlich allein gelassen.

Update von der S25 und S26
BVG: Mehr Zeit einplanen - U5 und U7 besonders voll
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