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Benzinpreis

© dpa

Benzinpreis: Mehrheit der Deutschen für Senkung der Spritsteuern

Angesichts der hohen Preise für Benzin und Diesel ist eine große Mehrheit der Bundesbürger für eine Senkung der Spritsteuern. Laut einer Studie des Forsa-Instituts empfinden mehr als 80 Prozent der befragten Deutschen die Besteuerung für Kraftstoffe als zu hoch. Mehr als 50 Prozent erwägen, ihr Auto in Zukunft seltener zu benutzen.

Noch nie zuvor war Tanken in Deutschland so teuer wie im Mai. Wie der ADAC mitteilt, kostete der Liter Superbenzin im vergangenen Monat durchschnittlich 1,48 Euro - satte 5,7 Cent mehr als im bisherigen Rekordmonat April. Auch der Preis für Diesel sprang seit April um 10,6 Cent nach oben und erreichte mit einem Durchschnittspreis von 1,45 Euro im Mai einen neuen Höchststand. Seit Februar kletterte der Dieselpreis damit sogar um 30 Cent. An drei Tagen im Mai kostete der Diesel-Kraftstoff sogar mehr als Superbenzin.

Verbraucher sind für Steuersenkungen

Wie eine bundesweite ADAC-Auswertung der Kraftstoffpreise an Marken- und freien Tankstellen ergab, kostete der Liter Superbenzin an acht Tagen im Mai 1,50 Euro oder mehr. Beim Diesel wurde diese Schallmauer an vier Tagen durchbrochen. Den absoluten Rekord erreichte Superbenzin am Freitag nach Pfingsten, den 16. Mai, als ein Liter im Schnitt 1,52 Euro kostete. Diesel war am Mittwoch, den 28. Mai, mit 1,517 Euro am teuersten. Am günstigsten waren beide Kraftstoffsorten am 5. Mai.

Umfragen zufolge fordert die Mehrheit der Verbraucher angesichts dieser Preise eine Senkung der Steuern auf Kraftstoffe. In einer am Montag veröffentlichten Forsa-Umfrage stimmten 82 Prozent der Befragten der Aussage zu, die Steuern für Benzin und Diesel sollten reduziert werden. Der Staat kassiert seit Inkrafttreten der fünften Stufe der Ökosteuerreform je Liter Benzin 65,5 Cent an Mineralölsteuer. Davon gehen rund 15,4 Cent aufs Konto der Ökosteuer. Dazu kommt noch die Mehrwertsteuer.

Grünen-Sprecher fordert Vier-Tage-Woche

Ein Großteil der Autofahrer will demnach wegen der hohen Preise nach eigener Aussage das Fahrverhalten ändern. 51 Prozent der Befragten sagten, sie wollten weniger fahren, 34 Prozent wollen ihre Geschwindigkeit auf der Autobahn verringern. Sparsamkeit ist demnach für 74 Prozent beim Autokauf ein sehr wichtiges Kriterium.

Der verkehrspolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Winfried Hermann, forderte die Unternehmen auf, Berufspendlern wegen der hohen Spritpreise die Vier-Tage-Woche zu ermöglichen. Damit könnten die Geldbeutel der Pendler und die Umwelt entlastet werden, sagte Hermann der "Bild"-Zeitung. Im Gegenzug könnten die Schichten an den Arbeitstagen verlängert werden. Hermann appellierte zudem an die Unternehmen, Mitarbeiter auch öfter von zu Hause aus arbeiten zu lassen. Auch das verringere Benzinverbrauch und Schadstoffausstoß. (iba/AFP)

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