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Eine Frau geht am Frankfurter Hauptbahnhof an einer Regionalbahn vorbei.

© dpa/Sebastian Gollnow

Update

„Bislang nur dieses Jahr abgesichert“: Städtetag beklagt fehlende Anschlussfinanzierung des Deutschlandtickets

Das 49-Euro-Ticket soll nur bis zum Ende des Jahres finanziell abgesichert sein. Dabei nutzten immer mehr Menschen den öffentlichen Nahverkehr. Auch die Polizei zieht eine positive Bilanz.

| Update:

Drei Monate nach der Einführung des Deutschlandtickets hat der Deutsche Städtetag eine fehlende Anschlussfinanzierung des Angebots beklagt. Das Ticket sei bislang nur für das laufende Jahr finanziell abgesichert, sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy der „Rheinischen Post“.

Bund und Länder müssten sich endlich dazu bekennen, „die Mehrkosten für das Ticket, die über drei Milliarden Euro hinausgehen, auch weiterhin zu übernehmen“, forderte Dedy.

Der BUND-Verkehrsexperte Jens Hilgenberg sagte am Montag, da Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) das Deutschlandticket gerne als eine seiner wesentlichen Maßnahmen zum Klimaschutz anführe, müsse er auch dessen dauerhafte Finanzierung sicherstellen.

„Mehr noch: Das Deutschlandticket kann nur ein erster Schritt sein. Um Möglichkeiten der Verlagerung vom Auto auf den ÖPNV auszuschöpfen, braucht es zusätzliche Angebote bei Bussen und Bahnen und dafür deutlich mehr Personal und moderne, umweltfreundliche Fahrzeuge“, sagte Hilgenberg.

Polizei „sehr zufrieden“: Ticket führt nicht zu mehr Kriminalität

Die Bundespolizei zieht eine erste positive Bilanz seit der Einführung des Deutschlandtickets. „Die Kriminalitätsrate und die Dinge, für die die Polizei und DB-Sicherheit gerufen werden müssen, sind nicht stark gestiegen“, sagte der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP) für den Bereich Bundespolizei, Andreas Roßkopf, der „Rheinischen Post“.

„Wir sind mit der Lage eigentlich sehr zufrieden“, sagte Roßkopf. Man dürfe zudem nicht vergessen, dass das Deutschlandticket vor allem von Berufspendlern und vermehrt älteren Menschen genutzt werde, „die tatsächlich mehr Bahn fahren, um Ausflüge zu machen“.

Das seit dem 1. Mai geltende Deutschlandticket berechtigt für 49 Euro pro Monat bundesweit zur Fahrt im gesamten Nah- und Regionalverkehr. Im Juni wurde es nach Angaben des Verbands deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) von gut 9,6 Millionen Fahrgästen genutzt (Stand 20. Juni).

Der VDV geht davon aus, dass sich perspektivisch 17 Millionen Menschen ein Deutschlandticket zulegen werden. Vor allem über die Jobticket-Variante erhofft sich der Verband noch neue Kunden - viele Unternehmen hatten die bisherigen Jobtickets noch nicht rechtzeitig zum Start im Mai auf Deutschlandtickets umgestellt.

Damit noch mehr Menschen auf Busse und Bahnen umstiegen und diese auch dauerhaft nutzten, müsse der ÖPNV attraktiver werden, sagte Dedy. Dafür müsse in digitale Vernetzung, enge Taktung, bessere Verbindungen und mehr Fahrzeuge investiert werden. (AFP/dpa)

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