
© REUTERS/Carlos Barria
Musk schreckt ab: Tesla-Verkäufe in Europa seit Jahresbeginn halbiert
In Europa steigt der Absatz von Elektroautos in den ersten zwei Monaten des Jahres deutlich. Umso schmerzhafter für Tesla, dass beim US-Autobauer die Zahlen einbrechen.
Stand:
Die Verkaufszahlen des E-Autoherstellers Tesla in Europa sind in den ersten beiden Monaten des Jahres um fast die Hälfte geschrumpft. Wie aus am Dienstag veröffentlichten Zahlen des europäischen Autoherstellerverbands Acea hervorgeht, verzeichnete das Unternehmen des umstrittenen Tesla-Chefs Elon Musk im Januar und Februar 2025 im Jahresvergleich einen Rückgang der Neuzulassungen um 49 Prozent. Dies entspricht einer Anzahl von 19.046 verkauften Fahrzeugen und einem Marktanteil von 1,1 Prozent.
In Deutschland hatte Tesla im Februar deutlich weniger Fahrzeuge in Deutschland auf die Straße gebracht als im Vorjahresmonat. Neuzulassungen des US-Konzerns brachen laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) um satte 76 Prozent ein – während die E-Auto-Neuzulassungen im Allgemeinen zulegten. Im Januar hatte der Tesla-Rückgang bereits 59 Prozent betragen. Tesla betreibt in Deutschland eine Fabrik im brandenburgischen Grünheide.
Seit Musk an der Seite von Trump in die Geschäfte der US-Regierung einbezogen ist und die Kürzungen im Regierungsapparat verantwortet, ist auch der Aktienkurs von Tesla deutlich eingebrochen. In den USA und in Europa wurden Teslas in Brand gesetzt und Tesla-Autohäuser und -Ladestationen angegriffen.
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In Deutschland hatten sich auch wegen der Nähe des Tech-Milliardärs zu Rechtsextremen einige deutsche Unternehmen von Tesla als Anbieter für Firmenfahrzeuge zurückgezogen, etwa die Drogeriekette Rossmann und mehrere Energieversorger. Einige Tesla-Fahrer verwenden Aufkleber, mit denen sie sich von Musk distanzieren. Auch gibt es zahlreiche Abmeldungen von Institutionen, Unternehmen und Privatleuten von X.
Umso schmerzlicher sind die Verluste für Tesla, da die Erholung beim Absatz von Elektroautos in Europa im Februar angehalten hat. In der Europäischen Union (EU) wurden nach Daten des Herstellerverbandes ACEA gut 131.000 batterieelektrische Neuwagen zugelassen, ein Plus von fast 24 Prozent.
Die Zulassungszahlen für Benzin- und Dieselfahrzeuge brachen bis Ende Februar hingegen um 20 beziehungsweise 28 Prozent ein. Ihr Marktanteil schrumpfte um rund zehn Prozentpunkte auf knapp 39 Prozent. Insgesamt sanken die Neuzulassungen in den ersten beiden Monaten um drei Prozent auf 1,69 Millionen Fahrzeuge.
Trotz der Verbesserung sei die Nachfrage nach Elektroautos nicht hoch genug für den in der EU angestrebten Umstieg auf CO2-emissionsfreie Autos, sagte ACEA-Geschäftsführerin Sigrid de Vries. Die Autoindustrie hatte von der EU-Kommission Entgegenkommen bei Bußgeldern, die bei einem Verfehlen eines ausreichend hohen Absatzes von E-Autos anfallen, gefordert. Die finanzielle Belastung treffe die Branche in einer schwierigen Zeit. Ursache für den schleppenden Umschwung sei die Nachfrage, nicht ein Mangel an Angebot.
Die Kommission will am Dienstag eine Gesetzesänderung auf den Weg bringen, damit die Autobauer die Reduktionsziele für den CO2-Ausstoß der Neuwagenflotten innerhalb von drei Jahren statt in diesem Jahr erreichen müssen. Hinzukommen müssten aber noch Investitionen in die Ladeinfrastruktur und staatliche Kaufanreize, forderte ACEA. (Reuters)
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