
© dpa/Hendrik Schmidt
Nach Wahl von Trump: Ökonom hält Intel-Werk bei Magdeburg jetzt für „extrem unwahrscheinlich“
Der US-Chiphersteller will eigentlich in Sachsen-Anhalt Fabriken bauen. Dass der Republikaner Präsident wird, dürfte aber Folgen haben, so der Chef des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle.
Stand:
Düstere Prognose eines Experten: Der Präsident des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH), Reint Gropp, rechnet nach der US-Wahl nicht mehr mit einer Ansiedlung von Intel in Sachsen-Anhalt. „Ich halte es für extrem unwahrscheinlich, dass Intel jetzt noch nach Magdeburg kommt“, sagte Gropp der Deutschen Presse-Agentur.
Im Grunde könne Deutschland aber froh sein, dass noch keine Gelder geflossen seien. Die Bundesregierung hatte dem US-Unternehmen für die Ansiedlung rund zehn Milliarden Euro Unterstützung zugesagt.
Gropp geht von US-Zöllen nach Wahl von Trump aus
Intel plant bei Magdeburg den Bau mehrerer Großfabriken zur Chip-Herstellung. Wegen Problemen am Markt kündigte Intel zuletzt aber an, die Pläne zwei Jahre aufschieben zu wollen. Der offizielle Baustart war zunächst für das kommende Jahr angekündigt.
Die Wahl von Donald Trump zum nächsten Präsidenten der USA hat nach Einschätzung von Gropp große Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft. Vor allem die Einführung von Zöllen könne große Folgen haben. „Deutschland ist eine Exportnation und die USA sind ein wichtiger Handelspartner.“ Zölle seien ein zentraler Punkt in der Wirtschaftspolitik von Trump. „Und das in einer Phase, wo wir sowieso wirtschaftlich Probleme haben.“
Der Wirtschaftswissenschaftler schätzt, dass auch die EU im Gegenzug Zölle einführen wird. „Das heißt, unsere eigenen Kosten werden höher, die Preise werden steigen. Zölle sind einfach inflationär“, sagte Gropp.
Er rechnet damit, dass einige Unternehmen ihre Produktion in die USA verlagern könnten, weil der amerikanische Markt so wichtig sei. „Und das ist genau das, was Trump will.“ (dpa)
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: