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Wirtschaft: Neue Verzögerungen beim Bau des Großflughafens

BERLIN (du).Bei der Privatisierung der Berlin Brandenburg Flughafen Holding (BBF) und dem Bau des geplanten Großflughafens zeichnet sich eine neue Verzögerung ab.

BERLIN (du).Bei der Privatisierung der Berlin Brandenburg Flughafen Holding (BBF) und dem Bau des geplanten Großflughafens zeichnet sich eine neue Verzögerung ab.Der bis zum 15.März geplante Vertragsabschluß mit der Essener Hochtief AG kann offenbar nicht gehalten werden.Jetzt ist von Ende März die Rede.Er gehe davon aus, daß es "in den nächsten Wochen" zur Paraffierung der Verträge "mit künftigen Investoren" kommen werde, sagte der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen gestern auf der Internationalen Tourismus-Börse (ITB).

Laut Diepgen sind die Vorbereitungen aber soweit fortgeschritten, daß das zum Jahresende auslaufende Planungsbeschleunigungsgesetz genutzt werden kann.Der Planfeststellungsantrag soll in Kürze gestellt werden, sagte der Vorsitzende der BBF-Geschäftsführung, Götz Herberg.

Er sei "beinahe bereit", Wetten abzuschließen, daß der BBI im Jahr 2007 in Betrieb gehen wird, gab sich Dieggen dennoch vorsichtig.Ungeachtet aller Querelen werde der neue Single-Airport eine optimale Schienen- und Straßenanbindung erhalten.Indessen betreibt das bei der Vorentescheidung unterlegene Konsortium um die Industrieverwaltungsgesellschaft sehr ernsthaft seinen Widerspruch gegen die Auswahl der Hochtief-Gruppe, so IVG-Geschäftsführer Klaus Köllen.

In den nächsten Tagen soll ein Gutachten des Tübinger Verwaltungsrechtlers Professor Michael Ronellenfitsch über die Durchsetzbarkeit der zur Teilfinanzierung des BBI geplanten Abfluggebühr von 16,80 DM vorgelegt werden.Nach der Vereinigung der in Deutschland tätigen Linienfluggesellschaften (Barig) plant indessen laut Air Berlin-Chef Joachim Hunold auch die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Luftfahrtunternehmen (ADL) als Vertretung der Ferienfluggesellschaften rechtliche Schritte gegen die Gebühr, die als Voraussetzung für den Bau des BBI gilt.

Bis zur BBI-Eröffnung stehe ein leistungsfähiges Flughafensystem zur Verfügung, das die nötigen Kapazitäten für ein Engagement weiterer Luftverkehrsgesellschaften biete, sagte der Regierende Bürgermeister weiter.Er erwähnte dabei neben Tegel und Schönefeld ausdrücklich auch Tempelhof.Nach dem bisherigen Konsensbeschluß der Gesellschafter sollte der Zentralflughafen bereits beim Vorliegen von Planungssicherheit für den BBI voraussichtlich 2002 geschlossen werden.

Da Tegel noch neun Jahre die Hauptlast des steigenden Passagieraufkommens tragen muß, sei hier eine "gründliche Verjüngungs- und Modernisierungskur" erforderlich, um Erscheinungsbild und Sicherheit den internationalen Maßstäben anzupassen, sagte Götz Herberg.Die neugestaltete Haupthalle spätestens zum Beginn des Osterverkehrs eröffnet werden.In Schönefeld, wo bisher 90 Prozent der Reisenden Urlauber sind, habe mit der Senkung der Parkgebühren und der Einführung einer Clubkarte für Langstreckenfluggäste eine neue Marketingoffensive begonnen.

Am Rande der ITB führte Eberhard Diepgen am Montag Gespräche mit Vertretern von Delta Air Lines, die ihre Berlinflüge vor Jahresfrist eingestellt haben und mit United Airlines, die Interesse am Anflug der Stadt haben.Bis zum Herbst wolle man die wirtschaftlichen Voraussetzungen für die mögliche Aufnahme der Verbindung Berlin-Washington im Sommer 2000 prüfen, sagte United Deutschlanddirektor Marcel Fuchs dem Tagesspiegel.Bis Ende März sollen die Verträge für den Beamten-Shuttle zwischen Köln/Bonn und Berlin abgeschlossen werden, für den sich, wie berichtet, unter anderem Aero Lloyd, Britannia, Germania und Lufthansa beworben haben.Wegen des ab September erwarteten Bedarfs werde man alle Interessenten verpflichten, sagte der Leiter der Luftfahrtabteilung im Bundesverkehrsministerium, Joachim Lischka.

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