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Ifa: Neues für Küche und Wohnzimmer

1245 Aussteller aus 63 Ländern kommen zur Ifa. Gezeigt wird auch, wie man Energie sparen kann.

Berlin - Die Deutschen sind nicht in Kauflaune. Doch die Hersteller von Unterhaltungselektronik sind überzeugt, gute Argumente zu haben, um die Verbraucher trotzdem zum Geldausgeben zu bewegen. Wachstumstreiber in Europa sei dabei der Flachbildfernseher, sagte Hans-Joachim Kamp, Vizepräsident des Zentralverbands Elektronik- und Elektronikindustrie (ZVEI), auf der Eröffnungspressekonferenz der Ifa in Berlin. Als Garanten für das Wachstum sieht Kamp die 170 Millionen Röhrengeräte, die noch in den europäischen Haushalten stehen und – nach Meinung der Industrie – durch neue Flachbildfernseher ersetzt werden müssten.

In Deutschland werden die Hersteller von Unterhaltungselektronik in diesem Jahr den Umsatz voraussichtlich um 3,8 Prozent auf 14,5 Milliarden Euro steigern, sagte Kamp, der zugleich Chef von Philips in Deutschland, Österreich und der Schweiz ist. Das ist deutlich mehr als vom Verband ursprünglich prognostiziert. Die Fußball-EM hat den Verkauf stark beflügelt. Da es im kommenden Jahr aber keine vergleichbaren Sportereignisse wie die Europameisterschaft oder die Olympischen Spiele gibt, geht der ZVEI für 2009 lediglich von einer „stabilen Marktentwicklung“ in Europa aus. „Nächstes Jahr wird es in Deutschland kein nennenswertes Wachstum geben, wenn überhaupt“, sagte der Aufsichtsratschef der Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu), Rainer Hecker. Von der Ifa erwartet die Branche dennoch positive Impulse.

Die Ifa selbst wird in diesem Jahr wiederum eine Messe der Superlative sein. „Selbst das Rekordniveau von 2007 konnten wir in diesem Jahr konstant halten“, sagte Messe-Berlin-Geschäftsführer Christian Göke. Das gilt für die Aussteller im Bereich Unterhaltungselektronik, sogenannter brauner Ware. Zum ersten Mal kommen in diesem Jahr jedoch die Hersteller elektronischer Haushaltsgeräte (der weißen Ware) hinzu. Mit insgesamt 1245 Ausstellern aus 63 Ländern ist die Messe zudem deutlich internationaler besetzt als noch vor einem Jahr. Die Ifa ist für den Fachhandel eine wichtige Ordermesse, bei der sich die Händler mit der Ware für das kommende Weihnachtsgeschäft eindecken. 2007 bestellten sie Ware für 2,75 Milliarden Euro. Diese Marke könnte in diesem Jahr übertroffen werden, sagte Hecker. Auch die Zahl der Besucher, 2007 waren es 200 000, wollen die Veranstalter Messe Berlin und gfu in diesem Jahr übertreffen. Messe-Geschäftsführer Göke freut sich vor allem darüber, dass neben den öffentlich-rechtlichen Fernsehsendern auch wieder einige Privatsender auf der Messe vertreten sein werden. Als wichtigste Trends der Messe nannte Hecker den Übergang vielen Geräte zu hochauflösender Bildqualität (HD), die Vernetzung und Mobilität von Geräten sowie die Umweltfreundlichkeit.

Das Thema Energieeffizienz steht vor allem für die Hersteller von elektronischen Haushaltsgräten im Mittelpunkt. Denn es gibt noch Überzeugungsarbeit zu leisten: ZVEI-Vorstand und Miele-Geschäftsführer Reinhard Zinkann berichtete von einer Umfrage, wonach 75 Prozent der Befragten sagten, sie seien bereit, für umweltfreundliche Produkte etwas mehr Geld auszugeben. Aber: „Nur 17 Prozent haben es tatsächlich getan“, sagte Zinkann. „Das Angebot an hocheffizienten Produkten ist vorhanden, aber die Nachfrage bleibt zurück.“ Dabei gibt es auch hier Potenzial: Laut Zinkann gibt es in Europas Haushalten 180 Millionen Hausgeräte, die älter als zehn Jahre sind. Viele von ihnen seien wahre Energiefresser.

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