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© dpa

EC-Karten: Panne zum Jahreswechsel

Seit Silvester können viele Kunden ihre Geldkarten nicht mehr benutzen. Schuld ist die Software.

Berlin - Für die Banken begann das neue Jahr gleich mit einer Panne: Etliche Kunden konnten in der Silvesternacht ab Schlag Mitternacht kein Geld mehr für Getränke oder für das Taxi bekommen. Und auch in den ersten Tagen des neuen Jahres hielt das Problem an. Kunden vieler deutscher Institute konnten weder Geld vom Automaten abheben, noch in Geschäften mit ihrer Kredit- oder Girokarte (die frühere EC-Karte) bezahlen.

Grund für das Problem war offenbar ein Softwarefehler in einem Sicherheitschip, den alle Institute verwendet haben, wenn auch nicht bei allen Karten. Eine entsprechende Erklärung veröffentlichte der Zentrale Kreditausschuss (ZKA) – der Zusammenschluss aller deutschen Bankenverbände – am Montagnachmittag. Zuvor hatten die Postbank und die Commerzbank Probleme an ihren Automaten eingeräumt.

Die Probleme an den Automaten sollten noch bis Montagabend behoben werden, versprach der ZKA. Bis die Bezahlterminals in den Läden wieder funktionieren, könnte es aber noch ein paar Tage dauern. Betroffen waren Zahlungskarten, die einen Chip eines bestimmten Produktionstyps tragen. Dabei handelt es sich um sogenannte EVM-Chips, die als Sicherheitsmerkmal dienen, genau wie der Magnetstreifen. Diese Chipkarten weisen Probleme bei der Verarbeitung der Jahreszahl 2010 auf. „Die Mehrzahl der im Umlauf befindlichen Karten sind von dem Akzeptanzproblem jedoch nicht betroffen“, hieß es in der Erklärung des ZKA.

Die Karten müssen offenbar nicht ausgetauscht werden. Stattdessen wird an den Lesegeräten gearbeitet. Die betroffenen Karten werden jedoch nicht an allen Automaten abgewiesen. So meldeten zum Beispiel die Deutsche Bank und die Berliner Sparkasse am Montag, sie hätten keine Beschwerden von Kunden erhalten.

Verbraucher, die wegen einer Karten-Panne bei einem fremden Geldinstitut Geld abgehoben haben, haben nach Ansicht der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen kein Recht auf Erstattung der Gebühren.

Die Postbank kündigte dennoch an, ihre Kunden entschädigen zu wollen, wenn diese Geld bei fremden Instituten abheben mussten und dadurch Gebühren entstanden sind. „Kunden, die in der Zeit vom 1. bis zum 4. Januar an einem anderen Geldautomaten Geld abgehoben haben und dort Gebühren bezahlen mussten, bekommen die Gebühr auf Antrag erstattet“, sagte ein Sprecher dem Tagesspiegel auf Anfrage. Andere Institute halten sich mit solchen Kulanz-Zusagen bisher noch zurück. So verwies eine Commerzbank-Sprecherin auf Anfrage lediglich darauf, dass von der Panne schließlich auch andere Institute betroffen gewesen seien. „Außerdem besteht ja die Möglichkeit zur Barabhebung“, so die Sprecherin.

Die Postbank, das Institut mit den meisten Privatkunden in Deutschland, ist in letzter Zeit mehrfach in die Schlagzeilen geraten. Sie hatte Kundendaten an mobile Finanzberater der Bank weitergegeben, ohne die Anleger zuvor um Erlaubnis gefragt zu haben.

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