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Mobilfunkgeschäft: Russischer Einstieg bei Telekom geplatzt

Der Einstieg des russischen Mischkonzerns Sistema als Großaktionär bei der Deutschen Telekom wird einem Zeitungsbericht zufolge nicht stattfinden. Die Bundesregierung will demnach nicht auf ein Angebot Putins eingehen.

Düsseldorf - Nach einem Bericht des "Handelsblatt" habe Putin bereits bei einem Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am 10. und 11. Oktober in Dresden einen möglichen Einstieg Sistemas bei der Telekom besprochen. Trotz eines anfänglichen Interesses des Bundesfinanzministeriums seien die Gespräche aber mittlerweile beendet worden, wie das "Handelsblatt" nach eigenen Angaben aus Regierungskreisen erfuhr.

Der Bund besitzt knapp 15 Prozent der Telekom-Anteile und die staatseigene KfW-Bankengruppe weitere 16,9 Prozent. Putin hatte bei seinem Besuch vorgeschlagen, die russischen Mobilfunkaktivitäten der Sistema-Tochter MTS im Tausch gegen Aktien der Deutschen Telekom einzubringen, berichtete das "Handelsblatt" weiter.

Das Tochterunternehmen MTS ist mit 58 Millionen Kunden der größte Mobilfunkbetreiber Osteuropas. In den 90er Jahren hatte die Deutsche Telekom 40 Prozent Anteile an MTS, verkaufte seine letzen Beteiligungen aber 2005.

Die Gespräche zum Einstieg des russischen Konzerns bei der Telekom wurden nach Regierungskreisen auch darum nicht weiter geführt, da die Telekom ihr Kerngeschäft in Deutschland und den USA sanieren möchte. Gegenüber dem Blatt wollte sich der Konzern zu den Vorgängen aber nicht äußern. In Konzernkreisen hieß es laut Zeitung: "Der Ärger mit Blackstone reicht uns schon." Der amerikanische Finanzinvestor hatte im April dieses Jahres 4,5 Prozent der Telekom-Aktien gekauft und dafür 2,7 Mrd. Euro bezahlt. Sistema dementierte nach Angaben des "Handelsblatt" am Dienstag einen geplanten Einstieg bei der Telekom. (tso)

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