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Strafe für mutmaßliche Steuerhinterziehung: Italien beschlagnahmt mehr als 120 Millionen Euro von Amazon
Wegen mutmaßlicher Steuerhinterziehung beschlagnahmen italienische Behörden bei Amazon bei Durchsuchungen eine Millionensumme. Der US-Handelsriese soll Steuern über Subunternehmer umgangen haben.
Stand:
Italien hat gegen den US-Handelsriesen Amazon wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehung eine vorläufige Geldstrafe von 121 Millionen Euro verhängt. Die zuständige Polizeibehörde in Mailand begründete dies mit den Ergebnissen von Ermittlungen der Staatsanwaltschaft, wonach Amazon hohe Summen an der Steuer vorbeischleust, indem Versandaufträge über ein ausgeklügeltes System an Subunternehmen vergeben werden. Damit verbunden sei die systematische Ausbeutung von Arbeitskräften.
Die ausstehende Summe wurde nach Angaben der Behörden über eine sogenannte Notfallverordnung bei Durchsuchungen in mehreren Räumlichkeiten in der Gegend um Mailand und Turin beschlagnahmt. In deren Mitteilung ist von einem „komplexen Steuerbetrug“ die Rede, der sich daraus ergebe, dass der Endbegünstigte einen „illegalen Rechnungsmechanismus für rechtlich nicht existierende Vorgänge gegen die Vereinbarung fiktiver Beschaffungsverträge für die Bereitstellung von Arbeitskräften nutzt“.
Im April dieses Jahres waren bereits zwei Unternehmen des Amazon-Konzerns von der italienischen Wettbewerbsbehörde wegen unlauterer Geschäftspraktiken zu einer Geldstrafe von zehn Millionen Euro verurteilt worden. Die Höhe der Strafe dürfte dem US-Konzern nicht viel ausmachen: Allein im letzten Quartal des Vorjahres machte der Handelsriese einen Gewinn von mehr als zehn Milliarden Euro. (AFP, dpa)
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