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Eine Anzeigetafel weist in Schönefeld auf streikbedingt gestrichene und umgeleitete Flüge hin. Betroffen sind am Donnerstag Dutzende Flüge von und nach Berlin.

© Ralf Hirschberger/dpa

Update

Dutzende Flüge betroffen: Streiks beeinträchtigen Flugverkehr in Berlin

Bereits am Montag hatte ein Ausstand zur Streichung von Flügen geführt. Es gibt zahlreiche Streichungen. Eurowings veröffentlichte einen Ersatzflugplan.

Der für Donnerstag von der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi angekündigte Streik des Sicherheitspersonals an den Flughäfen Düsseldorf, Köln/Bonn und Stuttgart wird erneut auch den Berliner Flugverkehr beeinträchtigen. Bereits am Montag hatte ein mehrstündiger Ausstand der Kontrolleure in Schönefeld und Tegel zur Streichung von mehr als 60 Flügen geführt.

Am Donnerstag wollen die Mitarbeiter der Passagier- und Gepäckkontrolle an den drei genannten Flughäfen ganztätig streiken. Deshalb muss erneut mit langen Wartezeiten, Verspätungen und Flugstreichungen gerechnet werden. Betroffen sind auch je 54 Flüge von und nach Berlin, 18 Flugpaare zwischen Düsseldorf und Tegel, jeweils 17 zwischen Stuttgart und Tegel sowie Köln/Bonn und Tegel sowie zwei der Ryanair zwischen Köln/Bonn und Schönefeld.

Mit je 37 Starts und Landungen trägt Eurowings die Hauptlast, Easyjet ist mit 15 Flugpaaren tangiert.

Das größte Chaos droht in Düsseldorf, wo für den Donnerstag rund 570 Flugbewegungen vorgesehen sind und etwa 58.600 Passagiere erwartet werden. Das dürfte viele Umsteiger auch aus Berlin betreffen, denn der Billigflieger Eurowings nutzt die Rheinmetropole als Drehkreuz für seine Langstreckenverbindungen. So sind für den Streiktag zwei Flüge in die Dominikanische Republik und je ein Start nach Bangkok, Fort Myers, Havanna sowie New York vorgesehen. Dazu kommen drei Flüge von Emirates und Condor noch Dubai, zwei von Etihad nach Abu Dhabi und einer von ANA nach Tokyo.

Eurowings veröffentlichte am Mittwochabend einen Ersatzflugplan. Danach gibt es am Donnerstag ab Berlin nur ein Flugpaar nach Düsseldorf, zwei nach Köln/Bonn und drei nach Stuttgart. Insgesamt 31 Flüge in die vom Streik betroffenen Städte wurden gestrichen. Abgesagt wurden ab Düsseldorf auch die Langstreckenflüge nach New York und Fort Myers, dagegen sollen die Maschinen in die Dominikanische Republik, nach Havanna und Bangkok starten.

Easyjet hat für Donnerstag alle Flüge zwischen Tegel und Düsseldorf, Köln/Bonn sowie Stuttgart annulliert, ebenso Ryanair die beiden vorgesehenen Flugpaare zwischen Schönefeld und Köln/Bonn. Die Langstreckenflüge von Emirates, Condor, Etihad und ANA ab Düsseldorf nach Dubai, Abu Dhabi und Tokio sollen planmäßig stattfinden.

Reisende sollten sich vorab informieren

Transitpassagiere, die bereits an einem im europäischen Schengenraum liegenden Ausgangsflughafen gecheckt wurden, müssen in Düsseldorf nicht noch einmal die Sicherheitskontrolle passieren. Doch auch sie müssen mit Verspätungen und möglichen Streichungen von Zubringerflügen rechnen. Bei Eurowings hieß es am Mittwochnachmittag, dass man an einem Maßnahmenpaket arbeite, um die Auswirkungen des Streiks zu minimieren.

Reisende sollten sich auf der Website von Eurowings, den Kunden-Apps der Fluggesellschaft, Facebook oder Twitter über den aktuellen Stand informieren.

Auch die betroffenen Flughäfen forderten die Fluggäste auf, sich vor der Anreise bei der Fluggesellschaft oder dem Reiseveranstalter zu informieren. Passagiere sollten frühzeitig zum Airport kommen und ihr Handgepäck auf ein Minimum reduzieren.

Streitfronten sind verhärtet

Die Fronten im Tarifstreit sind verhärtet. Verdi fordert von den durch die Bundespolizei beauftragten Sicherheitsunternehmen eine Erhöhung des Brutto-Stundenlohns der Kontrolleure auf 20 Euro. Das würde laut deren Bundesverband BDLS eine Erhöhung von bis zu 44 Prozent bedeuten, das aktuelle Angebot liegt bei bis zu 6,4 Prozent. Das ist laut Verdi nicht verhandlungsfähig, man droht mit weiteren Streiks, falls der Verband kein verbessertes Angebot vorlegt.

Der BDLS warf der Gewerkschaft dagegen vor, die Verhandlungen hinaus zu zögern und gemachte Zusagen nicht einzuhalten. Auf Wunsch von Verdi sei der nächste Verhandlungstermin erst für den 23. Januar angesetzt worden. Ein Streik zum jetzigen Zeitpunkt sei „absurd“ und gehe ausschließlich auf Kosten von Reisenden, Flughäfen und Fluggesellschaften.

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