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Bundeskanzler Olaf Scholz steht bei der Eröffnung des ersten Quanten-Rechenzentrums des Computerkonzerns IBM in Europa neben einem Quantum System One Quantencomputer.

© dpa/Marijan Murat

„Wir profitieren von der weltweiten Zusammenarbeit“: Scholz will Deutschland zum Zentrum der Quantentechnologie machen

In Ehningen wurde ein neues Quanten-Rechenzentrum des US-Konzerns IBM eröffnet. Bundeskanzler Scholz sprach bei der Eröffnung von einem attraktiven Netzwerk für die Entwicklung der Quantentechnologie in Deutschland.

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Bundeskanzler Olaf Scholz hat in der strategisch wichtigen Technologie des Quantencomputings ein ehrgeiziges Ziel für Deutschland ausgerufen. „Unser Ziel ist klar: Die Weltspitze bei den Quantentechnologien“, sagte Scholz am Dienstag bei der Eröffnung des neuen Quanten-Rechenzentrums des US-Konzerns IBM in Ehningen bei Stuttgart.

IBM-Chef Arvind Krishna sprach davon, dass es das erste Quanten-Rechenzentrum des Unternehmens außerhalb der USA sei. IBM will 290 Millionen Euro in den Standort investieren.

Scholz bezeichnete dies als Vertrauensbeweis in den Technologie-Standort Deutschland und verwies darauf, dass die Bundesregierung die Quantentechnologie seit 2020 bereits mit zwei Milliarden Euro gefördert habe. Neben IBM gebe es in Deutschland weitere Quantencomputer-Projekte: So habe das Unternehmen NXP im Mai in Hamburg zusammen mit Start-ups einen Quantencomputer auf Ionenfallen-Basis entwickelt.

De-Globalisierung und Abschottung sind Irrwege. Sie würden unseren Wohlstand gefährden.

Olaf Scholz, Bundeskanzler (SPD)

Ein weiteres Beispiel seien Infineon und eleQtron, die gemeinsam Quantenprozessoren entwickeln. Es gebe in Deutschland ein breites Netzwerk für die Entwicklung dieser Technologie. Quantencomputer gelten als wesentlich leistungsstärker als herkömmliche Supercomputer. Bisher gelten die USA und China als führend in dieser Technologie.

Scholz stellte die Investition von IBM ausdrücklich in den Zusammenhang mit dem Ziel, Deutschland und Europa zum Zentrum für Chip-Produktion und -Nutzung zu machen. „Es ist richtig, dass wir die Produktion von Halbleitern in Deutschland und Europa vorantreiben, mit Infineon, Global Foundries und Wolfspeed – auch wenn sich die Intel-Investitionen in Magdeburg verzögern“, sagte der Kanzler.

„Dafür steht die Investition von ESMC, einem Joint Venture von TSMC, Infineon, Bosch und NXP“, betonte Scholz mit Blick auf die geplante Halbleiter-Fabrik in Dresden. Man investiere in Quantencomputer, Halbleiter, Künstliche Intelligenz, Pharma, Bio- und Klimatechnologien, weil dies die Zukunftsbereiche der Wirtschaft seien.

Deutschland sei ein weltoffenes Land, sagte der Kanzler und verwies auf das Zuwanderungsgesetz, mit dem Firmen mehr ausländische Fachkräfte anwerben könnten. „Wir profitieren von der weltweiten Zusammenarbeit. De-Globalisierung und Abschottung sind Irrwege. Sie würden unseren Wohlstand gefährden“, mahnte Scholz. (Reuters)

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