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Der Signa-Gründer René Benko.

© REUTERS/Lisa Leutner

Zugriff auf Vermögen trotz Bankrott?: Insolvenzverwalter im Fall Benko nimmt Familienstiftungen ins Visier

Signa-Gründer René Benko erklärte sich nach dem Zusammenbruch der Immobilien- und Handelsgruppe für zahlungsunfähig – dennoch lebte er weiter im Luxus. Wie war das möglich?

Stand:

Der Insolvenzverwalter im Fall von René Benko will in einem Gerichtsverfahren die Kontrolle über die Familienstiftungen im Umfeld des österreichischen Immobilieninvestors erlangen. Bei einer ersten Verhandlung am Landgericht Innsbruck wurde vorerst noch kein Urteil gefällt.

Im Zuge des Zusammenbruchs seiner Immobilien- und Handelsgruppe Signa hatte sich Benko im Vorjahr für zahlungsunfähig erklärt. Dennoch führte er weiterhin ein luxuriöses Leben in seiner Villa in Innsbruck. Seit voriger Woche sitzt der Ex-Milliardär in Untersuchungshaft. Denn Staatsanwälte vermuten unter anderem, dass er weiterhin Zugriff auf eine Familienstiftung habe, dies aber verheimlicht habe.

Anwalt von Benkos Mutter wehrt sich

Einen ähnlichen Verdacht hegt auch Benkos Insolvenzverwalter. Er hat deshalb eine Klage eingereicht, damit ihm die Rechte über zwei Stiftungen in Österreich und Liechtenstein übertragen werden, die formell bei Benkos Mutter liegen. Ihr Anwalt beantragte hingegen, dass das Landgericht die Klage abweist.

Zum Verdacht, dass Benko sein Vermögen verschleiert habe, hat sich sein Anwalt zuletzt nicht geäußert. Der Jurist hat aber bislang alle strafrechtlichen Vorwürfe gegen den 47-jährigen Investor – darunter Betrug und Untreue – zurückgewiesen. Auch in Deutschland und Italien wird gegen Benko ermittelt.

Im Zuge steigender Zinsen, Energiepreise und Baukosten brach das verschachtelte Konstrukt der Signa-Gruppe zusammen. Gläubiger haben insgesamt rund 2,4 Milliarden Euro von Benko gefordert. Das Insolvenzgericht hat von dieser Summe jedoch bislang nur 47 Millionen Euro anerkannt. (dpa)

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