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Produktion von Biontech in Marburg: Im Herbst könnte es einen angepassten Impfstoff geben.

© Biontech/dpa

Studie von Biontech läuft noch: Angepasster Corona-Impfstoff könnte bis Herbst genehmigt werden

Biontech arbeitet an einem Impfstoff, der an die Omikron-Variante angepasst ist. Vorstandschef Sahin rechnet mit Studienergebnissen „in kommenden Wochen“.

Das Mainzer Pharmaunternehmen Biontech erwartet „in den kommenden Wochen“ die Ergebnisse seiner laufenden klinischen Studien zur Wirksamkeit und Sicherheit verschiedener an die Omikron-Variante angepassten Corona-Impfstoffkandidaten.

Die Ergebnisse sollen dann „zeitnah“ mit den Zulassungsbehörden diskutiert werden, sagte Vorstandschef Ugur Sahin am Mittwoch auf der Online-Hauptversammlung von Biontech. Die Behörden würden auf Basis dieser Daten das weitere Verfahren festlegen, das für eine mögliche Genehmigung eines angepassten Wirkstoffs notwendig sein werde.

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Sahin rechnet mit der Zulassung des angepassten Impfstoffs bis zum Herbst. „Je nach Entscheidung der Behörden könnte ein angepasster Impfstoff im August, September oder Herbst genehmigt werden“, sagte er. Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat Sahin zufolge Ende Juni ein Treffen geplant, bei dem Vorgaben gemacht werden sollen, was die Behörde von den an die Omikron-Variante angepassten Vakzinen erwartet. Sahin rechnet mit einem solchen Schritt auch bei der europäischen Arzneimittelbehörde EMA.

Biontech und sein US-Partner Pfizer starteten die klinische Studie zum an die Omikron-Variante angepassten Impfstoff im Januar. Diese wurde in der Zwischenzeit um mehrere neue Kohorten erweitert, darunter eine, die auch einen bivalenten Omikron-Impfstoff untersucht, der auch die ursprüngliche Wuhan-Variante des Virus mitabdeckt.

Die Auftragsbücher für den Corona-Impfstoff des Unternehmens und seines US-Partners Pfizer sind gut gefüllt: Laut Sahin liegen für dieses Jahr Bestellungen für rund 2,4 Milliarden Dosen vor (Stand Ende April). Finanzchef Jens Holstein bekräftigte vor den per Video dazu geschalteten Aktionären die Umsatzprognose von insgesamt 13 bis 17 Milliarden Euro in diesem Jahr.

Biontech will sich für mögliche neue Virusvarianten wappnen

Der Erfolg des Corona-Impfstoffs habe Biontech zu einem „Immuntherapie-Powerhouse“ gemacht, sagte Sahin weiter. Es gebe das Potenzial für mehrere Produkteinführungen im Kampf gegen Krebs und Infektionserkrankungen in den nächsten drei bis fünf Jahren.

Zu den wichtigsten strategischen Zielen in diesem Jahr gehörten die Weiterentwicklung des bestehenden Covid-19-Impfstoffs und die Entwicklung von Vakzinen „der nächsten Generation“, um die führende Stellung von Biontech in diesem Bereich auszubauen und sich gegen mögliche neue Virusvarianten zu wappnen.

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Zudem solle die bei dem Corona-Impfstoff erfolgreich verwendete mRNA-Technologie verstärkt auch bei möglichen Therapien gegen Autoimmunerkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und in der regenerativen Medizin getestet werden, sagte Sahin. Biontech befinde sich in einer „außergewöhnlichen Situation“, die Zukunft der Medizin mitzugestalten.

Wann mit einer Zulassung des Impfstoffs in China zu rechnen ist, kommentierte Sahin nicht. Die Entscheidung liege in der Hand der chinesischen Behörden, mit denen sich Biontech im Gespräch befinde, bekräftigte er.

Der Impfstoff der Mainzer ist einer der weltweit am häufigsten eingesetzten gegen Covid-19. In China ist er jedoch immer noch nicht auf dem Markt, obwohl Biontech bereits im Frühjahr 2020 mit der chinesischen Fosun Pharma eine Lizenzvereinbarung zur Entwicklung und Vermarktung des Vakzins in China, Hongkong, Macau und Taiwan geschlossen hatte. (dpa, Reuters)

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