zum Hauptinhalt
Eine Aufnahme des Hubble-Weltraumteleskops vom 26. Dezember 2023 zeigt den Saturn samt seiner Ringe.

© IMAGO/NASA/Hubble

Highlight für Astronomie-Fans: Saturn jetzt mit bloßem Auge sichtbar – aber ohne Ringe?

Zur besten Sichtbarkeit des Jahres steht der Saturn scheinbar nackt und gänzlich ohne Ringe da. Warum ist das so? Und welche anderen Planeten kann man jetzt besonders gut beobachten?

Stand:

Der Herbst startet wieder mit einer beeindruckenden Himmelsshow für Astronomie-Fans. Im September sind ganze fünf Planeten am Nachthimmel zu sehen.

Der Ringplanet Saturn und der äußerste Planet unseres Sonnensystems Neptun wandern in den Abendstunden als Pärchen über das Firmament. Der Saturn präsentiert sich dabei so hell wie selten und ist bei klarem Himmel mit dem bloßen Auge zu erkennen. Allerdings hat die Beobachtung einen großen Haken.

Saturn und Neptun in Opposition

Seit Anfang September kann man den Ringplaneten Saturn als auffälligen, gelblichen Punkt am Abend im Osten ausfindig machen. Am 21. September wird die scheinbare Helligkeit (Magnitudo, kurz mag) bis zu 0,6 mag betragen. Dann erreicht der Planet für dieses Jahr sein Helligkeitsmaximum.

Die Magnitude beschreibt die Helligkeit von Himmelsobjekten auf einer astronomischen Skala. Je niedriger der Wert, desto heller erscheint das Objekt. Die scheinbare Helligkeit sagt dabei aus, wie hell oder dunkel das Objekt von der Erde aus wahrgenommen wird. Zum Vergleich: Ein Unterschied von 5 Magnituden entspricht einer 100-fachen Helligkeitsveränderung. 

Eine Stunde nach dem hellen Saturn soll dann etwa zwei Daumenbreit links über dem Ringplaneten der Neptun auftauchen. Am 23. September erreicht der blaue „Außenseiter“ unseres Sonnensystems mit einer scheinbaren Helligkeit von 7,8 mag sein Helligkeitsmaximum für dieses Jahr. Der ferne Gasriese ist dann allerdings nur mithilfe eines Hochleistungsfernglases (am besten mit Stativ und lichtstark) oder eines Teleskops sichtbar.

Saturn: Wo sind all die Ringe hin?

Weil der Neptun im September so nah neben dem hellen Saturn über das Firmament spaziert, ist der blaue Planet für Hobby-Astronomen mithilfe optischer Geräte gut auffindbar. Wer sich bei der Himmelsbeobachtung allerdings auf die eindrucksvollen, markanten Saturnringe freut, wird in diesem Jahr leider enttäuscht.

Die verschiedenen Neigungswinkel des Saturn aus Perspektive der Erde, bereitgestellt von der Nasa.

© IMAGO/Depositphotos/claudiocaridi.libero.it2 via ima

Der zweitgrößte Planet im Sonnensystem „kippelt“ von der Erde aus betrachtet scheinbar hin und her und präsentiert sich uns in unterschiedlichen Neigungen. Alle 14,7 Jahre erreicht der wankende Gasriese eine Position, in der sich die Erde auf gleicher Höhe wie die aus Eis und Gesteinsbrocken bestehenden Ringe befindet.

Von hier aus betrachtet schauen wir Menschen dann also quasi auf die Äquatorebene des Saturn oder anders gesagt: auf die Kante der Ringebene. Diese Planetenposition zu jenem Zeitpunkt wird daher auch als Kantenstellung bezeichnet. Bei der Kantenstellung sind die Saturnringe (wenn überhaupt) nur als schmaler Strich auszumachen, und der Planet wirkt fast nackt – so auch in diesem Jahr.

Ab jetzt kippt der Planet wieder in die andere Richtung und sein Markenzeichen wird zunehmend sichtbar. Im Jahr 2032 wird der Saturn wieder seine maximale Neigung von 27 Grad erreichen.

Zuletzt erschienen uns die Saturnringe im Herbst des Jahres 2017 am breitesten, weil der Planet zu diesem Zeitpunkt ebenfalls stark gekippt war.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })