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Seit fast 70 Jahren wird auf Hawaii der zunehmende Anteil von CO₂ an der Luft gemessen.

© Susan Cobb/NOAA Research

Tagesspiegel Plus

Vom ersten Atemzug bis heute: Wie sich unsere Luft verändert hat

1950 enthielt die Luft 310 ppm CO₂. Heute sind es 426. Jahr für Jahr steigt der CO₂-Wert und die Keeling-Kurve zeigt diese folgenschwere Veränderung. Das stört die Mächtigen.

Stand:

Ich wurde 1950 geboren. Als meine Lunge sich zum ersten Mal mit Luft füllte, strömten unter jeweils einer Million Luftmoleküle 310 Moleküle Kohlendioxid (CO₂) in sie hinein. Wäre ich schon viel früher irgendwo auf die Welt gekommen, etwa in Ägypten zur Zeit der Pharaonen lange vor Christi Geburt, wäre bereits ähnlich viel CO₂ in der Luft gewesen. Während der vergangenen 10.000 Jahre enthielt die Atmosphäre pro Million Luftteilchen stets etwa 280 CO₂-Moleküle – 280 ppm (parts per million, Teile pro Million). Heute, 75 Jahre nach meiner Geburt, atme ich eine ganz andere Luft ein: Aktuell liegt der CO₂-Wert bei 426 ppm.

Gemessen wird diese Konzentration an vielen Orten auf der Welt. Die längste, fast ununterbrochene und auch aussagekräftigste Messreihe stammt von einem Observatorium auf Hawaii. Sie ist eine Grundlage für die Erforschung des menschengemachten Klimawandels.

Derzeit erscheint jedoch unsicher, ob und wie sich restriktive Vorgaben der neuen US-Regierung auf die Fortführung der Messung und die Freigabe der Daten auswirken werden – in einer Zeit, in der die altehrwürdige CO₂-Kurve beunruhigende aktuelle Werte zeigt.

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