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Zwei Perlpilze (Amanita rubescens), die gekocht oder gebraten essen kann. Sie sind leicht mit dem giftigen Pantherpilz zu verwechseln.

© IMAGO/Pond5 Images

Ein Sommer zum Pilzesammeln: Botanischer Garten Berlin gibt Tipps, wie man zwischen Gift- und Speisepilz unterscheidet

Der Regen und die kühlen Temperaturen der letzten Wochen lassen die Pilze sprießen. Doch viele Gift- und Speisepilze ähneln sich im Anblick, warnt der Botanische Garten Berlin. Sammler können sich beraten lassen.

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Viele haben über den verregneten Juli geklagt, doch für alle, die gern Pilze sammeln, hatte das Wetter der vergangenen Wochen auch etwas Gutes. Feuchten Böden und moderaten Temperaturen ist es zu verdanken, dass in Gärten und Wäldern die Pilze sprießen.

Der Botanischen Garten nimmt den frühen Start der Pilzsaison in Berlin und Umland zum Anlass, Hobby-Sammler daran zu erinnern, dass Gift- und Speisepilze leicht zu verwechseln sind.

Neben genießbaren Sorten wie Steinpilzen, Filzröhrlingen und den Speise-Täublingen fänden sich auch viele ungenießbare oder giftige Arten, heißt es in einer Mitteilung. Das gelte besonders für Gärten oder Parkanlagen. In einigen Fällen sehen die Giftpilze essbaren Sorten täuschend ähnlich.

Vorsicht, nicht essen! Dieser Königs-Fliegenpilz ist giftig. Den Perlpilz hingegen, den man auf dem Aufmacherbild oben sieht, kann man gekocht oder gebraten essen.

© IMAGO/bruno kickner

Zum Beispiel könne man den „sehr giftigen“ Pantherpilz, der oft in Parks wächst, leicht mit dem Perlpilz verwechseln, warnt Hansjörg Beyer, Pilzberater im Botanischen Garten. Der Perlpilz ist erhitzt, also etwa gebraten, essbar. Roh ist auch er giftig.

„Auch der leicht giftige Karbol-Champignon kommt in großer Zahl in Gärten und auf Grünflächen vor und sieht dem essbaren Wiesen- und Anischampignon täuschend ähnlich“, wird Beyer zitiert. Der Grüne Knollenblätterpilz ist ein Giftpilz, von dem die meisten Pilzsammler wegen seiner tödlichen Wirkung schon mal gehört haben dürften. Dieser wächst laut Beyer derzeit ebenfalls viel. Man finde ihn oft unter Eichen in großen Gruppen. Für Familien, die mit Kleinkindern im Wald unterwegs sind, ein Grund mehr, sie gut im Blick zu behalten.

Für alle, die Pilze sammeln und essen wollen, ist es in jedem Fall ratsam, sich vor dem Verzehr fachkundig beraten zu lassen. In Berlin bietet der Botanische Garten eine kostenlose Pilzberatung an: Immer montags von 14 bis 16 Uhr, in der Botanikschule (Raum E05), Unter den Eichen 5. Zusätzliche Termine finden sich unter „Pilzberatung“ auf der Website: bo.berlin

Der sehr giftige Pantherpilz (Amanita pantherina) fühlt sich etwa in Parks wohl und steht mitunter direkt neben Perlpilzen. Die beiden können leicht verwechselt werden.

© Botanischer Garten Berlin / H. Beyer

Der Botanische Garten Berlin erstreckt sich über 43 Hektar, umfasst 20.000 Pflanzenarten und fünfzehn Gewächshäuser. Die Forschung- und Kultureinrichtung, zu der auch das Botanische Museum zählt, steht seit gut zwanzig Jahren immer wieder vor finanziellen Herausforderungen.

So sind mehrere der teils über 100 Jahre alten denkmalgeschützten Gewächshäuser sanierungsbedürftig, die Kosten wurden 2018 auf rund 174 Millionen Euro geschätzt. Zuletzt erhöhte der Garten den Eintritt auf zehn Euro beziehungsweise fünf mit Ermäßigung.

Hinweis: In einer früheren Version hatten wir den gezeigten Königs-Fliegenpilz versehentlich als (ebenfalls giftigen) Pantherpilz betitelt. Dies war offenbar falsch in der Bilddatenbank hinterlegt. Wir haben den Fehler korrigiert (und melden uns vielleicht auch mal zur Pilzberatung an).

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