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Laborant arbeitet mit Blutproben.

© dpa

Berliner Institut für Gesundheitsforschung: Eine Doppelspitze, um das BIG zu stärken

Das BIG soll einen Finanzvorstand bekommen: Rolf Zettl von der Helmholtz-Gemeinschaft. Vorstandschef des BIG wollte auch der abgesprungene HU-Kandidat Martin Lohse werden.

Der Geschäftsführer der Helmholtz-Gemeinschaft, Rolf Zettl, ist als administrativer Vorstand des Berliner Instituts für Gesundheitsforschung (BIG) im Gespräch. Das bestätigte Zettl dem Tagesspiegel am Mittwoch: „Das Interesse des BIG ist durchaus wechselseitig, wir stehen in einem intensiven Austausch.“ Am BIG wäre der promovierte Biologe und erfahrene Wissenschaftsmanager für den 70-Millionen-Haushalt verantwortlich.

Zwei Mal BIG, zwei Mal Charité, einmal MDC

Im Vorstand würde er mit dessen Vorsitzendem Erwin Böttinger zusammenarbeiten. Der Spezialist für Nierenerkrankungen, der zuvor in New York forschte, hat sein Amt am 2. November angetreten – gleichzeitig mit einer Charité-Professur für Personalisierte Medizin.

Die Doppelspitze des BIG soll dessen Stellung im Vorstand stärken. Denn die Charité als eine der beiden „Mütter“ des Instituts ist dort mit dem Vorstandsvorsitzenden Karl Max Einhäupl und dem Dekan Axel Pries vertreten. Für das ebenfalls an der BIG-Gründung beteiligte Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin sitzt derzeit dessen kommissarischer Vorstandsvorsitzender Thomas Sommer am Tisch. Am BIG werden Teile der Forschung von Charité und MDC zusammengeführt. Dabei geht es um translationale Medizin, die schnellere Umsetzung von Ergebnissen aus der Grundlagenforschung in die klinische Praxis.

Ex-Humboldt-Kandidat Lohse bewarb sich zuerst am BIG

Hier schließt sich der Kreis zu einer weiteren spannenden Personalie: Als BIG-Chef hatte sich einst auch Martin Lohse beworben, der kürzlich abgesprungene Präsidentschaftskandidat der Humboldt-Universität. Das erfuhr der Tagesspiegel jetzt aus der Berliner Politik. Die Findungskommission am BIG gab aber Böttinger den Vorzug. Lohses gescheiterte BIG-Bewerbung war dann die Initialzündung für die Humboldt-Uni, den Würzburger Mediziner anzusprechen, ist zu hören. Auf dieselbe Idee kam offensichtlich auch das Max-Delbrück-Centrum, zu dessen Profil der Pharmakologe ebenfalls gut passt. Man fragte Lohse, er trat in Verhandlungen ein, unter anderem um eine eigene Forschergruppe am MDC. Doch dann entschied sich Lohse scheinbar für die Humboldt-Universität, wurde dort als Kandidat für das Präsidentenamt nominiert.

Doch noch ans BIG - als Vorstandsmitglied

Nach Lohses überraschender Absage an die HU, die am Montag dieser Woche bekannt wurde, war aber schnell klar: Auch am MDC hat Lohse weiter verhandelt. Am Freitag dieser Woche soll sich die dortige Findungskommission nun erneut mit ihm beschäftigen. Würde Lohse tatsächlich Vorstandschef des MDC, könnte er bald doch noch ans Institut für Gesundheitsforschung kommen – als Mitglied des BIG-Vorstands.

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