
© dpa/Julian Stratenschulte
E-Mails abgegriffen: Berliner Osteuropa-Forscher beklagen Cyberattacke
Mutmaßlich russische Hacker sind in das Mailsystem der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde, einer Fachgesellschaft in Berlin, eingedrungen. Diese gilt in Russland als „extremistisch“.
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„Über einen längeren Zeitraum“ hätten vermutlich staatlich-russische Akteure E-Mails der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde (DGO) abgegriffen. Laut einer Mitteilung des Fachverbands, der in Berlin sitzt, hätten die Angreifer über eine Sicherheitslücke Zugriff auf „ausgewählte Postfächer“ erlangt, und seien so an Interna gelangt.
Die Hacker seinen „hochprofessionell und technisch äußerst versiert“ gewesen. Die Organisation sieht die Cyberattacke als Teil der russischen hybriden Kriegsführung und fordert eine Reaktion von Bundestag und Bundesregierung.
Als Verbund von Wissenschaftlern und Fachleuten führt die DGO Forschungsprogramme und Tagungen durch, früher gab es zahlreiche Kooperationen mit Forschenden in Russland. Sie ist im Juli vom Obersten Gerichtshof in Russland von Russland als erste deutsche Organisation und die erste wissenschaftliche Einrichtung als „extremistische Organisation“ eingestuft worden.
Für Forschende kann das böse Konsequenzen haben: Personen, die mit der DGO zusammenarbeiten, können verfolgt und mit einer Haftstrafe von bis zu zwölf Jahren belegt werden.
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