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Der Erdmond kurz nach Vollmond.

© imago/Christian Grube/IMAGO/ArcheoPix

Heute letzter Supermond des Jahres: Warum der „Julmond“ in Horizontnähe besonders groß erscheint

Der letzte Supermond dieses Jahres steht heute an. Lesen Sie hier, wann genau der Erdtrabant zu sehen ist, wie man ihn fotografieren kann und was es mit der „Mondillusion“ auf sich hat.

Stand:

Heute Abend ist es wieder so weit: Der Mond kommt der Erde so nahe wie nur selten und wird als sogenannter Supermond am nächtlichen Himmel besonders groß und hell erscheinen. Wir erklären, um welche Uhrzeit der satte Erdtrabant zu sehen ist.

Wann ist der Supermond zu sehen?

Der letzte Supermond dieses Jahres wird in der Nacht vom Donnerstag (4. Dezember 2025) auf den Freitag, zu sehen sein. Die genaue Uhrzeit für den Vollmond ist um 0.14 Uhr (5. Dezember). Dann steht der Erdtrabant genau in einer Linie mit der Erde und der Sonne. Generell dürfte der Supermond – so denn das Wetter mitspielt – aber den ganzen Abend und die Nacht hindurch gut sichtbar sein.

Seine geringste Distanz zur Erde hat der Mond allerdings schon vorher: Am Donnerstagmittag um 12.09 Uhr beträgt die Entfernung zu unserem kosmischen Nachbarn nur 356.965 Kilometer, wie Carolin Liefke vom „Haus der Astronomie“ in Heidelberg der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erklärte. Um die Mittagszeit wird der Mond allerdings noch nicht zu sehen sein.

Kleiner Tipp: Am Donnerstagabend kurz nach Sonnenuntergang (in Berlin heute um 15.54 Uhr) erscheint der Mond besonders groß, wenn er knapp über dem Horizont oder zwischen Hochhäusern auftaucht. Verantwortlich dafür ist eine sogenannte „Mondtäuschung“ oder auch „Mondillusion“.

Warum erscheint der Mond in Horizontnähe größer?

Bei diesem Phänomen erscheint uns der Mond in unmittelbarer Nähe zum Horizont größer, als wenn er hoch oben am Himmel steht. Diese optische Täuschung ist allerdings reine Kopfsache: Vergleicht man Fotos vom Mond knapp über dem Horizont mit Fotos vom höher stehenden Mond, dann wird deutlich, dass der Erdtrabant auf beiden Fotografien genau gleich groß ist.

Eine gängige Theorie begründet das Phänomen mit der fehlenden Raumtiefe: Steht der Mond am Horizont, dann können wir ihn in Relation zur Landschaft (Berge, Wälder, Gebäude) setzen. Steht der Mond allerdings hoch oben am Himmel, dann fehlt dem menschlichen Auge die Tiefeninformation. Der Erdtrabant erscheint uns dann weiter weg und wirkt am großen Himmelszelt fast „verloren“.

Ein aufgehender Vollmond am 17. Oktober 2024 über Dresden in Sachsen.

© dpa/Robert Michael

Supermond 2025: Beobachtungstipps für Berlin

Wer den letzten Supermond des Jahres in der Hauptstadtregion bestaunen oder gar fotografieren möchte, sollte ein paar Dinge beachten:

  • Die beste Beobachtungszeit ist kurz nach Sonnenuntergang, sobald es dunkel genug ist. Dank der „Mondillusion“ wirkt der Erdtrabant in Horizontnähe besonders groß. In Berlin geht die Sonne am Donnerstag laut der Zeitzonen-Webseite „Time and Date“ bereits um 15.54 Uhr unter. Der Mond geht demnach bereits um 14:49 Uhr auf.
  • Wichtig ist dann eine möglichst freie Sicht nach Ostnordost. Ab etwa 18 Uhr steht der Erdtrabant dann schon ganz im Osten und wandert weiter gen Südost.
  • Zur Beobachtung eignen sich leicht erhöhte Standorte oder freie Flächen mit weiter Sicht, wie das Tempelhofer Feld. Im Dezember schließt das ehemalige Flughafengelände um 17 Uhr – danach kann man das Feld über Drehtore verlassen.
  • Wer versucht, den satten Supermond mit dem Handy zu fotografieren, ist danach oft enttäuscht. Denn Fotos zeigen oft nur eine kleine, grellweiße Kugel am schwarzen Himmel – Krater und Details sucht man vergeblich. Mit ein paar Tipps, kann man bessere Ergebnisse erzielen:
    • Zoomen Sie an den Mond heran.
    • Tippen Sie auf den Mond und aktivieren Sie damit den Autofokus.
    • Regeln Sie die Helligkeit herunter.
    • Wählen Sie einen geringen ISO-Wert und eine geringe Belichtungszeit aus.
    • Nicht wackeln! Wer kein Stativ zur Hand hat, kann sein Handy auch irgendwo anlehnen.
Autofokus und Helligkeit herunterregeln – so klappt es mit dem Handyfoto vom Supermond.

© dpa/Christian Charisius

Dezember-Vollmond wird auch „Julmond“ genannt

In Deutschland kursieren für jeden der zwölf Vollmonde im Jahr je nach Monat unterschiedliche Bezeichnungen. Wird der Vollmond im November beispielsweise „Bibermond“ oder „Nebelmond“ genannt, bezeichnet man die satte, runde Scheibe im Juni oft als „Erdbeermond“. Der Vollmond im Dezember wird entsprechend auch „Kalter Mond“ oder „Julmond“ genannt. Letztere Bezeichnung dürfte sich vom altnordischen „Julfest“ herleiten, das die Germanen und Kelten anlässlich der Wintersonnenwende feierten.

Dank der verschiedenen Vollmondnamen konnten sich Menschen auch in früheren Zeiten, in puncto Jahreszeit besser zurechtfinden – vor allem, weil man sich damals noch nicht derart stark an Kalendern und Uhrzeiten orientierte, sondern eher an den saisonalen Naturerscheinungen.

Wann gibt es den nächsten Supermond?

In einem Jahr kann es zu mehreren Supermonden kommen. Erst vor etwa einem Monat, am 5. November 2025, hatte der Erdtrabant über das Jahr betrachtet seine geringste Distanz zur Erde. Dem Wissenschaftsmagazin „Spektrum der Wissenschaft“ zufolge betrug die Entfernung seinerzeit 356.600 Kilometer. Dieser Tage beträgt die Distanz 356.965 Kilometer.

Der nächste Supermond soll in etwa einem Jahr zu sehen sein – und zwar an Heiligabend. Am 24. Dezember 2026 um 9.31 Uhr morgens wird der erdnächste Punkt erreicht.

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