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Mpox-Viren können bei sexuellen Körperkontakten übertragen werden. Doch auch nur im gleichen Haushalt zu leben, bedeutet Ansteckungsgefahr.

© REUTERS/NIAID

Mpox-Erkrankter steckte Angehörige an: Britische Gesundheitsbehörde bestätigt zwei weitere Fälle

Die neue Variante von Mpox-Viren wird bei sexuellen Körperkontakten übertragen. Doch auch im gleichen Haushalt zu leben, erhöht schon die Ansteckungsgefahr. In UK untersuchen Behörden eine neue Infektionskette.

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Die britische Gesundheitsbehörde UK Health Security Agency (UKHSA) hat zwei neue Mpox-Fälle in dem Land bestätigt. Die Viren der neuartigen Klade Ib wurden auf Personen übertragen, die mit dem ersten bekannten Infizierten in einem Haushalt zusammenleben. Die Gesamtzahl der bestätigten Fälle steigt damit auf drei, teilte die Behörde am Montag mit. Die beiden Erkrankten werden jetzt von Spezialisten in London behandelt.

Die UKHSA stuft das Risiko für die britische Bevölkerung weiterhin als „gering“ ein, doch die neuen Fälle könnten den Verdacht bestätigen, dass die Viren der Klade Ib leichter übertragen werden als Mpox-Erreger der älteren Klade II. Es könnten die ersten Haushaltsübertragungen außerhalb Afrikas sein, sagte Jonas Albarnaz vom Pirbright Institute dem Science Media Center UK. „Es sind jedoch weitere Einzelheiten über diese drei Fälle erforderlich, um festzustellen, ob die Übertragung tatsächlich im Vereinigten Königreich stattgefunden hat“, so der Mediziner.

Außerhalb von Haushalten und sexuellen Kontakten ist das Risiko jedoch nach wie vor äußerst gering.

Paul Hunter, University of East Anglia

Susan Hopkins, leitende medizinische Beraterin des UKHSA hatte mit solchen Fällen gerechnet. „Mpox ist in Haushalten mit engem Kontakt sehr ansteckend, sodass es nicht unerwartet ist, dass weitere Fälle im selben Haushalt auftreten“, wird sie in der UKHSA-Mitteilung zitiert. Die Behörde versuche nun sicherzustellen, dass alle Kontaktpersonen der Fälle kontaktiert werden, um das Risiko einer weiteren Verbreitung zu verringern. Allen Kontaktpersonen würden bei Bedarf Tests und Impfungen angeboten und sie würden zu notwendigen weiteren Behandlungen beraten, falls sie Symptome zeigten oder positiv getestet würden.

Die UKHSA hatte den ersten Fall einer Ansteckung mit Klade-Ib-Viren Ende Oktober bestätigt. Diese Virengruppe unterscheidet sich von der Klade II, die seit 2022 in geringen Umfang in UK zirkuliert, vor allem unter Männern, die Sex mit Männern haben. Die erkrankte Person war in afrikanische Länder gereist, in denen Fälle von Klade-Ib-Mpox in der Bevölkerung auftreten.

Seit dem Auftreten von Mpox der Klade Ib im Osten der Demokratischen Republik Kongo haben Länder auf Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation Überwachungs- und Kontaktverfolgungsstrategien eingeführt, um mögliche Einschleppungen frühzeitig zu erkennen. So konnten Fälle von Mpox der Klade Ib in Schweden, Thailand, Indien und Deutschland nachgewiesen werden. „Eine weitere Übertragung auf enge Kontaktpersonen wurde jedoch in keinem dieser Länder gemeldet“, sagt Albarnaz.

„Es ist nicht überraschend, dass sich sekundäre Haushaltskontakte infiziert haben“, sagte Paul Hunter, Professor für Medizin an der University of East Anglia dem britischen SMC. Mpox sei jedoch „im Allgemeinen nicht sehr ansteckend“, außer bei engem und intimem Kontakt. Während der Epidemie der Klade IIb im Jahr 2022 infizierte sich etwa einer von 20 Haushaltskontakten eines Falles. Bei sexuellen Haushaltskontakten lag der Ansteckungsanteil bei zwölf Prozent, bei nicht-sexuellen Haushaltskontakten jedoch nur bei 1,3 Prozent.

„Wir können also davon ausgehen, dass ein gewisses Infektionsrisiko bei Haushaltskontakten besteht“, sagt Hunter. Ob die neue Klade Ib in Europa infektiöser ist als die früher verbreitete Klade IIb, sei aber ungewiss. „Außerhalb von Haushalten und sexuellen Kontakten ist das Risiko jedoch nach wie vor äußerst gering“, so der Mediziner.

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