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Abschluss und ab nach Hause: Nach dem Studium abgeschoben

Großbritanniens Universitäten ziehen traditionell viele ausländische Studenten an. Jetzt sollen die Visa-Regeln für studierende Ausländer verschärft werden.

In Großbritannien könnten die Visa-Regeln für ausländische Studierende weiter verschärft werden – dies jedenfalls wollen die Konservativen in ihrem Parteiprogramm verankern. Demnach sollen Studierende aus Nicht-EU-Ländern sofort nach dem Ende ihres Studiums das Land verlassen, sobald ihr Studienvisum abgelaufen ist. Für einen möglichen Job in Großbritannien müssten sie sich dann aus ihrem Heimatland bewerben. Den Vorschlag unterstützt auch die konservative Innenministerin Theresa May, wie die BBC berichtet.

Absolventen sollen sich aus dem Ausland auf Jobs bewerben

Bisher dürfen Studierende aus Nicht-EU-Ländern nach ihrem Abschluss vier Monate in Großbritannien bleiben. Bekommen sie in der Zeit einen Arbeitsplatz, können sie ihr Studienvisum in ein Arbeitsvisum tauschen. Die Innenministerin glaubt laut dem Bericht aber, die bisherigen Regeln würden missbraucht, viele Absolventen würden sich illegal im Land aufhalten. Setzen sich die konservativen Tories mit ihrem Vorschlag durch, müssten sich Absolventen künftig von außerhalb um Arbeit bewerben und bei einer Jobzusage auch noch einmal völlig neu ein Visum beantragen. Aus dem Innenministerium heißt es, die „Klügsten und Besten“ würden so ja trotzdem nach Großbritannien zurückkehren können.

Zahl ausländischer Studierender geht zurück

Die Tories versuchen seit längerem, die Zahl der Einwanderer zu verringern, unter dem Eindruck der Anti-Europa-Partei Ukip hat sich die Zuwanderungsdebatte in Großbritannien in jüngster Zeit weiter zugespitzt. Studierende aus EU-Ländern wären von dem Vorschlag allerdings nicht betroffen: Sie können sich in der EU noch immer frei bewegen. Für Nicht-EU-Ausländer wurden dagegen die britischen Visaregeln schon in der vergangenen Jahren verschärft. So durften sie früher noch zwei Jahre nach ihrem Abschluss bleiben, um einen Job zu finden, was bereits massiv eingeschränkt wurde. Die Zahl der internationalen Studierenden geht daher inzwischen in Großbritannien zurück, aus Regionen wie Indien oder Pakistan kommen im Vergleich zu früher zum Beispiel ein Drittel weniger Studienanfänger.

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