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Junge Frauen bei einer Demonstration der Identitären Bewegung in Berlin

© imago/Christian Mang

Tagesspiegel Plus

„Rechtspopulismus ist wieder cool geworden“: Was der Rechtsruck der Jugend für Deutschland bedeutet

Bis zu 30 Prozent der jungen Wähler in Deutschland haben zuletzt die AfD gewählt. Experten sehen soziale Ängste und Ablehnung von Zuwanderung als Hauptantriebe für den Rechtsruck. Doch ist die Jugend wirklich rechtsextrem?

Stand:

Ein Festzelt auf einem Volksfest im hessischen Burgholzhausen unweit von Frankfurt am Main. Die Menge tobt. Junge Leute tanzen ausgelassen zu stampfenden Rhythmen.

So weit, so gut. Nur tanzen sie nicht zu irgendeinem Lied. Es ist die fremdenfeindlich umgedichtete Neonazi-Hymne „L’amour toujours“ – und alle skandieren den Refrain: „Ausländer raus“. 

Diese Szene vom Oktober 2024 ist kein Einzelfall, die Polizei zählt bundesweit mehrere Hundert Vorkommnisse dieser Art in jüngster Zeit.

Die Zahlen sind besorgniserregend: Bei den Wahlen im vergangenen Jahr erzielte die AfD vor allem bei jungen Menschen hohe Stimmenanteile. So wählten bei der Europawahl im Juni 16 Prozent der unter 25-Jährigen die teilweise als rechtsextrem eingestufte Partei, bei den Landtagswahlen in Brandenburg waren es 31 Prozent, in Thüringen sogar 35 Prozent der 18- bis 29-Jährigen.

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