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Nur ein kleiner Anteil der Studierenden hat kein Abitur.

© dpa/Rolf Vennenbernd

Studieren ohne Abitur: Brandenburg ist Schlusslicht im Vergleich der Bundesländer

95.000 Menschen studieren in Deutschland ohne Abitur. Im Ländervergleich liegt der Anteil dieser Studierenden in Berlin im Mittelfeld, Brandenburg ganz hinten.

Stand:

An den Brandenburger Hochschulen haben sich nur 1,1 Prozent der Studierenden ohne Abitur eingeschrieben – Tendenz fallend. Das meldet das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) für das Jahr 2023. Berlin landet dagegen in den Rankingtabellen genau in der Mitte: Hier besitzen 2,7 Prozent der Erstsemester keine allgemeine Hochschul- oder Fachhochschulreife.

Thüringen liegt im Ländervergleich mit einem Anteil von 6,5 Prozent bei den Erstsemestern ohne Abitur vorn. Dahinter folgen Hamburg mit 3,8 Prozent und Bremen mit 3,7 Prozent.

In Deutschland haben seit der flächendeckenden Einführung des Studiums ohne Abi 95.000 Menschen studiert und einen Abschluss erworben. Aktuell sind bundesweit rund 70.000 Menschen ohne Abitur eingeschrieben, davon 1100 im Bereich Medizin – so viele wie nie zuvor. Überwiegend werden Bachelorstudiengänge studiert.

Brandenburg hatte als letztes Bundesland erst im Jahr 2014 sein Hochschulgesetz angepasst und so den Zugang für Personen ermöglicht, die sich durch eine Eignungsprüfung oder eine Fachschulausbildung in Kombination mit Berufserfahrung qualifiziert haben.

Von den zehn bundesweit am stärksten nachgefragten Hochschulen beim Studium ohne Abitur sind sieben in privater Trägerschaft. Die privat geführte IU Internationale Hochschule und die staatliche Fernuniversität Hagen waren am beliebtesten. An beiden Hochschulen zusammen waren 2023 rund 17.500 Menschen ohne Abitur eingeschrieben.

Deutlich ältere Studierende

Wer ohne Hochschul- oder Fachhochschulreife studiert, ist im Schnitt 33,2 Jahre alt und damit deutlich älter als Studierende insgesamt mit 25,6 Jahren. Mehr als die Hälfte ist bei Studienbeginn zwischen 21 und 30 Jahre alt. Vor allem ältere Frauen nutzen das Angebot – jede fünfte Studienanfängerin ohne Abitur ist über 40.

„Die Zahl der beruflich qualifizierten Studierenden bleibt erfreulicherweise konstant hoch“, erklärte Sigrun Nickel vom CHE. Dennoch sei noch Luft nach oben. Das Studium ohne allgemeine Hochschul- und Fachhochschulreife war vor rund 15 Jahren flächendeckend eingeführt worden.

In absoluten Zahlen: 2023 begannen 12.723 Menschen ein Studium ohne Abitur, ihr Anteil an allen Erstsemestern betrug 2,6 Prozent. Aktuell eingeschrieben waren bundesweit 68.969 Studierende ohne Abi, 9499 schlossen ihr Studium erfolgreich ab.

(AFP)

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