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Die TU Berlin.

© dpa/Anne Pollmann

Studierende der TU Berlin protestieren gegen schlechte Studienbedingungen: „Präsidium kennt Bedürfnisse nicht“

Die Architektur-Studierenden an der Technischen Universität protestieren gegen den Wegfall von Räumen und Tutorenstellen. Sie äußern scharfe Kritik an der Unileitung und am Berliner Senat.

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Unmut bei Architekturstudierenden an der Technischen Universität Berlin: Sie protestieren gegen die aus ihrer Sicht immer schlechter werdenden Studienbedingungen. Bei einer Vollversammlung am Donnerstag im Architekturgebäude trafen sich rund hundert Studierende, um sich gegen Pläne des Präsidiums zu wehren.

Akuter Auslöser: Ab dem Sommersemester sollen dem Institut Studioflächen entzogen werden, offenbar auch eine Reaktion auf die prekäre Raumsituation der von massiven Bauschäden gebeutelten TU. „Die Studios sind aber essenziell für unser Studium“, sagte Luis Biesler von der Fachschaft für Architektur. Studierende bauen dort ihre Modelle und lassen sie dort über das Semester an einem festen Platz stehen, weil sie nicht beliebig hin- und hertransportiert werden können. „Für uns ist das Studio Wohnzimmer, Schlafzimmer und Küche zugleich“, rief Biesler.

Schon zuvor sei am Institut ein Drittel der Stellen für Tutoren gekürzt und andere Fachgebietsflächen reduziert worden. Die Schließung eines Werkstattstandortes wurde demnach ebenso angekündigt. Die Studierenden empört auch, dass zwei Professuren durch Dozenturen ersetzt werden sollen, was die betreffenden Bereiche schwächen würde.

Für die Studierenden stehen die Vorgänge exemplarisch für die geplante und bereits durchgeführte Sparmaßnahmen sowohl des Präsidiums als auch der Berliner Landesregierung. Biesler kritisierte eine „katastrophale Dialogpolitik“ von Unileitung und Senat, auf einen offenen Brief im Mai habe es keine Antwort gegeben. „Wir wollen vom Präsidium gehört werden, dem TU-Präsidium fehlt es an Wissen um die Bedürfnisse der Studiengänge.“

Eine Professorin unterstützte die Studierenden auf ihrer Kundgebung. Sie erinnerte daran, dass der Studiengang Architektur der nachgefragteste an der TU sei. „Kürzungen werden auf uns übertragen, weil wir angeblich zu wenig forschen. Die Lehre tritt dabei in den Hintergrund, was ich sehr bedauere.“

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