zum Hauptinhalt
Die Freie Universität Berlin.

© Bernd Wannenmacher

„Teurer als je geplant war“: Unis begrüßen Millionenzusage der Senatorin zu Energiekosten

Die Berliner Unis reagieren positiv auf eine Ankündigung der Wissenschaftssenatorin zur Abfederung von Energiekosten - und warnen vor einer extrem angespannten Situation.

Wissenschaftssenatorin Ulrike Gote (Grüne) stellt den Berliner Hochschulen einen dreistelligen Millionenbetrag zur Abfederung steigender Energiekosten in Aussicht: Diese Ankündigung stößt bei den Hochschulen auf ein positives Echo. Gleichzeitig weisen sie auf die extrem angespannte Situation der Hochschulen hin, die eine Haushaltsplanung für das kommende Jahr deutlich erschwere.

So ist die Ankündigung Gotes für Julia von Blumenthal, Präsidentin der Humboldt-Universität, „ein sehr wichtiges Signal, ebenso ihr klares Bekenntnis für die große Bedeutung der Hochschulen als Orte der Begegnung.“

Die Größenordnung, die Gote angedeutet habe, sehe sie als Hinweis darauf, dass es um substanzielle Unterstützung geht. „Das ist auch notwendig. Über die genauen Bedarfe wird man ins Gespräch kommen müssen“, sagte Blumenthal auf Anfrage.

Günter M. Ziegler, Präsident der Freien Universität, wies auf die „enormen Anstrengungen“ der Unis hin, Energie einzusparen. Dennoch rechne er allein für die FU mit „großen zweistelligen Millionenbeträgen“ als Mehrkosten, und dreistelligen Millionenbeträgen für die Berliner Hochschulen insgesamt.

Über die genauen Bedarfe wird man ins Gespräch kommen müssen.

Julia von Blumenthal, Präsidentin der Humboldt-Universität

Es sei klar, dass dieses Geld nicht aus den regulären Hochschulhaushalten kommen könne, sondern als zusätzliche Unterstützung vom Land. „Und ich freue mich, dass dies auch vom Land so gesehen wird“, erklärte Ziegler. Es brauche zudem neue Schritte Richtung mehr Autonomie, wolle man die Erfolgsgeschichte der Berliner Hochschulen fortsetzen. „Aber auch da erleben wir die Senatorin als aufgeschlossene Gesprächspartnerin.“

Senatorin Gote hatte im Tagesspiegel-Interview bekräftigt, dass das Land die Hochschulen mit den Energiekosten nicht alleine lassen wolle – und dabei auch erstmals die Größenordnung eines dreistelligen Millionenbetrags genannt, mit dem im Berliner Nachtragshaushalt für die Hochschulen kalkuliert werden solle. Sie sei dazu nahezu täglich mit dem Finanzsenator in Gespräch, sagte Gote.

HTW-Präsident hält Horrorszenarien für unverantwortlich

Geraldine Rauch, Präsidentin der Technischen Universität, erklärte auf Anfrage, die Lage sei „sehr ernst“. Sehr viele Fragen seien offen, gerade mit Blick auf den Haushalt 2023. „Umso mehr bin ich froh und bedanke mich, dass unsere Senatorin unsere Situation wahrnimmt und versteht. Nur gemeinsam können wir diese Krise bewältigen – gemeinsam mit der Politik und gemeinsam mit unseren Beschäftigten.“

Für Carsten Busch, Präsident der Hochschule für Technik und Wirtschaft, ist klar, dass es mit den Energiekosten „teurer wird, als irgendeine Haushaltsplanung vorhersehen konnte“. Da gehe es den Hochschulen ähnlich wie allen anderen Institutionen, Unternehmen und Privathaushalten.

Angesichts der Unkalkulierbarkeit des Kriegsverlaufs in der Ukraine und der Temperaturen im Winter seien aber „Horrorszenarien“ über explodierende Kosten ebenso unverantwortlich wie Nichtstun. Der einzig rationale Weg sei daher der von der Senatorin vorgeschlagene: Hochschulen und Senat verpflichten sich gemeinsam, Studierende, Beschäftigte und Institutionen zu schützen. Dabei sei ein „Abschlagsmodell“ richtig – bei dem erste Finanzhilfen vereinbart werden und dann später genau abgerechnet wird, wenn die realen Zahlen klar sind.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false