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Ein Patient wird in die Universitätsklinik von Illinois gebracht.

© Joshua Lot/Reuters

„Umfassende Untersuchung“ in USA: Mit Coronavirus infiziertes Baby stirbt in Illinois

Der Tod eines mit Covid-19 infizierten Kindes, das jünger als ein Jahr gewesen sein soll, löst in den USA Aufsehen aus. Die genaue Todesursache ist noch unklar.

Im US-Bundesstaat Illinois wird der Tod eines Babys untersucht, das mit dem Coronavirus infiziert war. In Verbindung mit der Erkrankung Covid-19 habe es bislang noch keinen Todesfall eines Babys gegeben, erklärte das Gesundheitsamt des Staates am Samstag (Ortszeit) in einer Mitteilung. Eine „umfassende Untersuchung“ solle die genaue Todesursache klären, hieß es weiter. Das verstorbene Kind war demnach jünger als ein Jahr und starb in Chicago. Über Vorerkrankungen wurde zunächst nichts bekannt.

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Der „New York Times“ zufolge handelt es sich um den ersten bekannten Todesfall eines Kindes unter einem Jahr mit dem Virus in den USA. Die Zeitung weist allerdings darauf hin, dass nicht alle Behörden in den Bundesstaaten Details über Coronavirus-Tote veröffentlichen.

Zur Risikogruppe für das Coronavirus zählen vor allem Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, chronisch Kranke, Ältere und Schwangere. In Illinois waren 85 Prozent der Toten 60 Jahre oder älter. Das Gesundheitsamt wies allerdings darauf hin, dass die Krankheit bei Menschen aller Altersklassen einen schweren Verlauf nehmen könne.

In dem USA hat die Zahl der Coronavirus-Toten inzwischen die Marke von 2000 überschritten, wie aus einer Aufstellung der renommierten Johns-Hopkins-Universität in Baltimore hervorging. Am Sonntag (16.30 Uhr MESZ) lag die Zahl der Toten bei 2191 nachgewiesenen Infektionen bei 124.686 und damit höher als in jedem anderen Land der Welt. Besonders betroffen ist auch die Metropole New York.

Aber auch in New Orleans grassiert das Coronavirus. Die Zahl der Toten steigt dramatisch.

Hintergrund-Informationen zum Coronavirus:

Erkenntnisse über die klinischen Merkmale infizierter Kinder sind noch begrenzt. Der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zufolge scheint der Krankheitsverlauf bei Kindern häufig geringer ausgeprägt zu sein als bei Erwachsenen. Jedoch kämen auch - insbesondere bei jüngeren Kindern - schwere Verläufe vor.

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Dass die meisten infizierten Kinder einen milderen Krankheitsverlauf haben, stellten auch chinesische Wissenschaftler fest, die die Daten von Kindern auswerteten, die zwischen Ende Januar und Ende Februar ins Kinderkrankenhaus in Wuhan kamen. Drei von 171 mit dem Erreger Sars-CoV-2 infizierte Kinder mussten intensivmedizinischen behandelt werden, alle drei litten an Vorerkrankungen, wie die Wissenschaftler im „New England Journal of Medicine“ schreiben. Ein zehn Monate altes Baby starb vier Wochen nach der Aufnahme im Krankenhaus in Folge von Organversagen.

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Dem Robert Koch-Institut in Berlin zufolge gibt es bislang keine Hinweise darauf, dass Covid-19 auf das Kind im Mutterleib übertragbar ist. Eine Übertragung auf das Neugeborene sei über den engen Kontakt und eine Tröpfcheninfektion aber möglich. Ein Infektionsfall in China hatte Anfang Februar bestätigt, dass Neugeborene nicht von einer Ansteckung ausgenommen sind und dass mit dem Coronavirus infizierte Mütter den Erreger an ihr Baby weitergeben können.

Auch in Europa gab es inzwischen ein junges Todesopfer. Wie die französische Tageszeitung „Le Parisien" berichtet, ist eine Schülerin in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch im Necker Kinderkrankenhaus in Paris verstorben. Die 16-jährige habe keinerlei Vorerkrankungen gehabt, wie die Eltern der Zeitung bestätigten. Sie wäre damit die jüngste Europäerin, die an der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben ist. (dpa)

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