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Berliner Unis wollen offen bleiben: Verschärfte Maßnahmen wegen Corona-Lage
Die Berliner Hochschulen wollen am Präsenzbetrieb mit 3G festhalten, gleichzeitig aber Online-Angebote verstärken. An der Uni Potsdam gilt ab Januar hingegen die 2G-Regel.
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Die Corona-Taskforce der Berliner Hochschulen und die Senatskanzlei hat beschlossen, die Eckpunkte für das Wintersemester 2021/2022 angesichts aktueller Entwicklungen anzupassen. So sollen unter anderem als zusätzlicher Beitrag zur Pandemie-Bekämpfung die Hochschulen unmittelbar vor und nach den akademischen Ferien die Anteile der online- Lehre und des Selbststudiums vorübergehend ausweiten. Grundsätzlich soll Präsenzbetrieb aber weiter ermöglicht werden.
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Für einen hohen Infektionsschutz sollen die Hochschulen je nach Gegebenheiten vor Ort mehrere zusätzlichen Maßnahmen ergreifen. So werde die Überprüfung der 3G-Regelung an den Hochschulen über die Stichproben hinaus intensiviert und die Pflicht zum Tragen von FFP2-Masken in geschlossenen Räumen ausgeweitet. Der Mindestabstand soll soweit möglich angewendet und Test- sowie Impfangebote ausgebaut werden.
Temporäre Online-Formate
Zudem sollen die Konzepte zur Lüftung von Lehrräumen weiterentwickelt werden. „Die Hochschulen prüfen, wo weitere Veranstaltung mit großen Gruppengrößen in den kommenden Wochen temporär in Online-Formaten durchgeführt werden“, heißt es in einer Mitteilung vom Mittwoch.
Vor dem Hintergrund der Empfehlung von wissenschaftlichen Expert:innen bestehe auch für die Hochschulen dringender Handlungsbedarf bei der Pandemiebekämpfung, hieß es zur Begründung der Maßnahmen. Als Bildungseinrichtungen würden sich die Hochschulen aber zugleich in der Pflicht sehen, im Grundsatz für alle Menschen offene und zugängliche Einrichtungen zu sein.
Kontaktreduzierung als letzte Maßnahme
Die Berliner Hochschulen und die Senatskanzlei würden daher daran festhalten, Präsenzlehre weiterhin zu ermöglichen. „Die Rückkehr zum reinen Online-Betrieb an den Hochschulen sollte angesichts der Bedeutung von persönlicher Begegnung im Bildungsprozess erst als eine der letzten Maßnahmen zur Kontaktreduzierung erwogen werden“, so die beteiligten Institutionen. „Die Hochschulen entscheiden auf Grundlage der jeweiligen Lage vor Ort, zu welchen Anteilen Präsenzangebote durchgeführt werden.“
Man betrachte die allgemeine Pandemie-Entwicklung mit großer Sorge. Gleichzeitig wird aber darauf verwiesen, dass die Impfquote unter den Studierenden überdurchschnittlich hoch sei, die Hochschulen umfassende Hygienemaßnahmen umsetzen und Studierende sowie Lehrende die für die Präsenzlehre gegebenen Regeln mit großer Verantwortung beachten würden. Auch werde die Möglichkeiten der Kombination von Präsenz- und Online-Angeboten sehr gut ausgeschöpft.
Universität Potsdam führt 2G-Regel ein
Die Universität Potsdam hat angesichts der Lage indessen beschlossen, dass ab 3. Januar 2022 in Hörsälen und Seminarräumen die 2G-Regelung gilt. Zutritt zu den Angeboten der Präsenzlehre haben dann ausschließlich geimpfte oder genesene Studierende.
„Die weiterhin angespannte Pandemie-Lage hat dazu geführt, dass wir als größte Hochschule Brandenburgs mit diesem Schritt vorangehen“, sagte Potsdams Uni-Präsident Oliver Günther am Mittwoch. „Aufgrund der negativen Erfahrungen mit Schließungen unserer Lehrstätten – insbesondere was die psychischen Auswirkungen auf unsere Studierenden angeht – wollen wir dies künftig unbedingt vermeiden“, erklärte Günther.
Günther appellierte an alle Nichtgeimpften, sich für die Impfung zu entscheiden, sofern keine attestierte medizinische Sondersituation vorliege. Zwar würden alternative Onlineangebote für die Studierenden bereitgestellt. „Doch wir müssen uns ehrlich machen“, sagte Günther.
„Es wird nicht möglich sein, sämtliche Lehrveranstaltungen ohne Qualitätsverlust sowohl in Präsenz als auch in einem digitalen Format anzubieten.“
Jan Kixmüller
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