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 Adlershof gilt als Vorzeigeprojekt für das Zusammendenken von Wissenschaft und Unternehmertum.

© picture alliance/dpa/Annette Riedl

Vorschläge für Berlins Zukunft: Unternehmer rufen Politik auf, die Wissenschaft gezielt zu fördern

Wirtschaftsvertreter wenden sich wegen hoher Kürzungen in der Wissenschaft erneut warnend an die Berliner Politik. Der Verein der Kaufleute und Industrieller stellt sich mit seinen Forderungen an Seiten der Hochschulen.

Stand:

Während die Berliner Hochschulen noch darüber grübeln, wie sie die Sparvorgaben des Senats erfüllen können, wurde ihnen am Freitag das Ausmaß der nächsten Kürzungsrunde verkündet. 81 Millionen muss die Wissenschaft 2026 voraussichtlich einsparen. Zusammen mit den Hochschulen hatten Unternehmensverbände schon nach der ersten Sparrunde vor einem Schaden für Berlins Wirtschaft wegen fehlender Innovationen und Talente gewarnt.

Jetzt wendet sich der Verein der Kaufleute und Industrieller (VBKI) in einem Appell an die Politik. In einem am Freitag veröffentlichten Diskussionspapier macht der Verein Vorschläge zur Wissenschaftsförderung, verbunden mit der Warnung, die Hauptstadtregion drohe bei weiteren Mittelkürzungen in dem Bereich langfristig „den Anschluss an die Weltspitze zu verlieren“.

Es brauche vielmehr „mutige und kreative Lösungen“, heißt es weiter. Laut dem VBKI brauchen die Hochschulen mehr Verlässlichkeit: Gerügt wird damit der Bruch des Senats mit den Hochschulverträgen im Zuge der Sparvorgaben. Eigentlich war besiegelt, wie viel Zuschüsse die Unis bis 2028 bekommen, das plötzliche Minus könnte sogar rechtswidrig sein, meinen Experten. Auch hohe Gestaltungsfreiheit wird als Kernpunkt genannt. Die Unis wünschen sich teils mehr Agilität und weniger Nachweispflichten, wenn sie Landesförderung beziehen.

Als Drittes schlägt der Verein zum besonders drängenden Thema Neubau- und Sanierungsbedarf vor, „innovative Finanzierungs- und Raumkonzepte“ zu testen. Gemeint seien „Public-Private-Partnerships“, also öffentlich-private Finanzierungsmodelle, und zudem, Räume auch disziplinübergreifend zu nutzen. Dabei könne ein „Koordinationsgremium für Hochschulbau“ helfen.

Im laufenden Jahr beträgt das Minus fürs Ressort Gesundheit und Wissenschaft 280 Millionen Minus, allein 100 Millionen Euro weniger stehen den Hochschulen an Landeszuschüssen im Rahmen der Hochschulverträge zur Verfügung. Nach dem Senatsbeschluss vergangene Woche muss das Ressort nicht nur 2026 wieder einen hohen Betrag sparen, sondern auch 2027: Die Kürzungssumme ist hier auf 84 Millionen angesetzt.

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