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Vulkanausbruch auf Hawaii: Mauna Loa unterbricht Kohlendioxid-Messreihe
Sie ist die längste Messreihe des Treibhausgases Kohlendioxid in der Atmosphäre. Doch nun ist das Messgerät auf dem hawaiianischen Vulkan Mauna Loa ausgefallen.
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Das Kohlendioxid-Messgerät der US-amerikanischen Scripps Institution of Oceanography ist wegen einer Unterbrechung der Stromversorgung nach dem Ausbruch des Vulkans Mauna Loa auf Hawaii ausgefallen. Wie das Institut mitteilte, werden seit Montagabend (Ortszeit) keine Daten mehr aufgezeichnet.
Mit den Messungen wurde seit 1958 verfolgt, wie sich die Konzentration des Treibhausgases Kohlendioxid in der Atmosphäre verändert. Die auf den Daten beruhende Keeling-Kurve, benannt nach dem Begründer der Messreihe Charles Keeling, zeigt die regelmäßigen jahreszeitlichen Schwankungen und den seit Mitte der 1960er Jahre anhaltenden deutlichen Anstieg der Konzentration aufgrund der Nutzung fossiler Brennstoffe.
Neuer Standort gesucht
Der Vulkan Mauna Loa liegt auf der Hauptinsel des US-Bundesstaates Hawaii. Keeling hatte den Messstandort ausgesucht, weil Hawaii weit entfernt von anderen Landmassen im Pazifischen Ozean liegt. Da sich bei der Verbrennung von Kohle, Öl und Gas entstehendes Kohlendioxid schnell gleichmäßig in der Atmosphäre verteilt, liefert die Messung auf Hawaii zuverlässige Werte, die nicht von Aktivitäten im Umfeld verfälscht werden.
In der von vulkanischem Gestein geprägten Landschaft um die Messstation wachsen auch kaum Pflanzen, die mit ihrer Photosynthese die Kohlendioxid-Konzentration vor Ort beeinflussen könnten. Laut der Mitteilung erwägen Fachleute der Scripps Institution derzeit jedoch, den Messstandort zu verlegen.

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Die Keeling-Kurve gilt als Symbol für den wissenschaftlichen Beweis, dass menschliche Aktivitäten das Klima der Erde verändern. Sie hat mit direkten und kontinuierlichen Messungen unwiderlegbare Beweise dafür geliefert, dass die Menge des Gases Kohlendioxid weit über die Werte angestiegen ist, die seit mindestens drei Millionen Jahren auf der Erde herrschen.
Im Durchschnitt des Monats Oktober lag die auf dem Mauna Loa gemessene Konzentration bei etwa 416 ppm (parts per million, Teile pro Million Teile). Das sind etwa zwei ppm mehr als im Oktober 2021 und damit eine Zunahme um etwa 50 Prozent gegenüber der vorindustriellen Konzentration von etwa 280 ppm Kohlendioxid.
In der Geschichte der Keeling-Kurve gab es bereits Ausfälle, weil die stündlichen Messwerte zu stark schwankten. Im Jahr 1964 gab es längere Zeiträume ohne Messungen, weil der Betrieb der Messstation wegen Haushaltskürzungen für mehrere Monate unterbrochen wurde.
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Auch beim großen letzten Ausbruch des Mauna Loa im Jahr 1984 und einem folgenden Stromausfall wurde über einen Monat lang kein Messwert aufgezeichnet.
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