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Extremwetterereignisse sind eine Folge des Klimawandels. Hier zieht ein Gewitter im bayerischen Schlehdorf auf.

© dpa/Valentin Gensch

Tagesspiegel Plus

Wann kommt der Hitzesommer, Frau Jones?: „Deutschland entwickelt sich klar zu einem Hotspot klimatischer Extreme“

Der Sommer verläuft bislang moderat – doch die Warnungen vor einem Hitzesommer reißen nicht ab. DWD-Präsidentin Sarah Jones ordnet ein, was an den Prognosen dran ist, warum Extremwetter zunimmt – und weshalb Warnungen mit Augenmaß nötig sind.

Stand:

Frau Jones, am 2. Juli wurden in Deutschland 39,6 Grad Höchsttemperatur von einer Bundeswehr-Station gemessen. Droht uns eine „Selbstverbrennung“, wie es Klimaforscher Hans Joachim Schellnhuber einst drastisch formuliert hat?
Was sich vor zehn Jahren bereits abzeichnete, ist heute unübersehbar. Der Klimawandel stellt uns vor enorme Herausforderungen – global wie auch hier in Deutschland. Wir beobachten eine zunehmende Dynamik in der Erwärmung.

Natürlich verbrennen wir nicht wirklich. Schellnhubers sprachliche Zuspitzung war sicher bewusst gewählt, um die Dringlichkeit der Lage klar herauszustellen. Aber sie weist auf eine reale Gefahr hin, in die wir uns zunehmend hineinbewegen.

Was bedeutet das für Deutschland?
Größen wie die Jahresmitteltemperatur, also die durchschnittlichen Temperaturen aller Tage, über das gesamte Jahr hinweg gemessen, zeigen es deutlich: 2024 wurde bereits im dritten Jahr in Folge mit 10,9 Grad ein neuer Allzeitrekord aufgestellt. Der Wert lag um 2,7 Grad über dem Mittelwert der Referenzperiode 1961–1990.

Warm, aber kein Extrem: Für Juli 2025 erwartet die Wetterprognose tendenziell höhere Temperaturen – ein echter Hitzesommer ist laut DWD derzeit jedoch nicht absehbar.

© dpa/Thomas Warnack

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