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Wenn Sonne und Wind tagelang ausbleiben, kommt die Stromproduktion aus Wind- und Solarkraftwerken fast zum Erliegen. Hier ist eine Infrastruktur mit effizienten Energiespeichern gefragt.  

© IMAGO/Ardan Fuessmann/IMAGO/Ardan Fuessmann

Tagesspiegel Plus

„Das Zeitfenster schließt sich“: Was jetzt die Energiewende gefährdet

Dunkelflauten zwingen Deutschland im Winter zu teuren Stromimporten. Effiziente Speicherung und flexibler Energieeinsatz könnten Engpässe vermeiden.

Stand:

Im vergangenen Dezember steuerte Deutschland auf eine kritische Phase zu: Sonne und Wind blieben nahezu eine Woche lang aus, die Stromproduktion aus Wind- und Solarkraftwerken kam fast zum Erliegen. In der sogenannten Dunkelflaute war Deutschland gezwungen, Strom aus Nachbarländern zu importieren – darunter auch Atom- und Kohlestrom, den man eigentlich vermeiden will.

Es war nach November bereits die zweite mehrtägige Dunkelflaute innerhalb kurzer Zeit. Die Folge: kurzfristig stark steigende Strompreise. Diese können zwar zum Teil auch auf andere Ursachen wie beispielsweise Marktmissbrauch zurückzuführen sein, weshalb die Bundesnetzagentur regelmäßig die Ursachen für Preisspitzen untersucht. Doch Dunkelflauten spielen dabei zweifellos eine wichtige Rolle.

Strom aus erneuerbaren Energien kann in solchen Phasen vor allem im Winter weitgehend ausfallen. Würden die Überkapazitäten aus windigen und sonnigen Tagen effizienter gespeichert und die Energie aus sonnenreichen Windregionen schnell über das Land verteilt, ließe sich das Problem deutlich entschärfen.

Die Energiewende in Deutschland steht am Scheideweg: Während der Ausbau der erneuerbaren Energien voranschreitet, offenbaren Dunkelflauten vor allem im Winter eine gefährliche Schwachstelle: Ohne neue Speichertechnologien, flexible Kraftwerke und einen deutlich beschleunigten Netzausbau drohen teure Stromimporte und Versorgungslücken. Experten warnen: Das Zeitfenster für entscheidende Weichenstellungen schließt sich.

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