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Wegen schwerer Dürre: Namibia will Hunderte Wildtiere zum Abschuss freigeben
Um die Auswirkungen der Dürre zu bewältigen, plant die namibische Regierung die Tötung von Wildtieren in Nationalparks. Das Fleisch soll an die Bevölkerung verteilt werden.
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Aufgrund der schweren Dürre in Namibia plant die Regierung, etwa 700 Wildtiere zum Abschuss freizugeben. Damit sollen die Auswirkungen der anhaltenden Trockenheit für die Bevölkerung gemildert werden, berichtete der französische Sender RFI am Dienstag.
Der Vorschlag zum Abschuss etwa von Nilpferden, Büffeln, Antilopen, Zebras und auch Elefanten in Nationalparks ist demnach Teil eines Plans zur Bewältigung der Trockenheit, wegen der die Regierung bereits den Notstand ausgerufen hat.
Das Fleisch der Tiere soll den Plänen zufolge an die Menschen verteilt werden, die am meisten unter der Dürre leiden. Auch soll die Verringerung der Zahl der Tiere den Druck auf die Weideflächen und die Wasservorräte in den Nationalparks mindern. Tiere und Menschen konkurrieren um die knappen Ressourcen.
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„Diese Maßnahme ist notwendig und steht im Einklang mit unserem verfassungsmäßigen Auftrag, unsere natürlichen Ressourcen zum Wohle der namibischen Bürger zu nutzen“, teilte das namibische Umweltministerium mit. Zudem listete es die genaue Anzahl der durch professionelle Jäger zu tötende Tiere in den Nationalparks auf.
Bislang seien bereits 157 Tiere getötet worden, heißt es in der Pressemitteilung. Fast 57 Tonnen Fleisch seien so schon zusammen gekommen. Die Tötung von Elefanten habe allerdings noch einen anderen Grund als Fleischgewinnung und Bewältigung der Trockenheit: Die Regierung will Konflikte zwischen Menschen und den Dickhäutern reduzieren.
Petition gegen Abschuss von Hunderten Tieren
Das Vorhaben sorgt jedoch für Kontroversen. So startete die Organisation „Elephant Human Relation Aid“ (EHRA), die sich für ein friedliches Zusammenleben von Tier und Mensch einsetzt, eine Petition für eine alternative Lösung.
Aufgrund ausbleibender Regenfälle hat Namibias Präsident Nangolo Mbumba im Mai den Ausnahmezustand ausgerufen. Auch die südafrikanischen Länder Simbabwe, Sambia und Malawi haben aufgrund des Wetterphänomens „El Niño“ Katastrophenfall oder Ausnahmezustand ausgerufen.
Der aktuelle „El Niño“ gehört laut der Weltwetterorganisation (WMO) zu den fünf stärksten der letzten Jahrzehnte. Nach Angaben der Vereinten Nationen hat fast die Hälfte der namibischen Bevölkerung, rund 1,4 Millionen Menschen, nicht genug zu essen. (epd/Tsp)
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