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Studiengebühren in Schottland: Wer durchfällt, bekommt sein Geld zurück

Studenten bekommen die Studiengebühr erstattet, sollten sie durch die Abschlussprüfung fallen - damit will eine schottische (!) Hochschule Studienanfänger ködern.

Als erste Hochschule in Großbritannien will die University of West Scotland Studierenden die Studiengebühren zurückzahlen, wenn sie ihren Abschluss nicht schaffen. Die Uni wolle so in der globalen Konkurrenz um Studierende attraktiv bleiben, berichtet die Zeitung „Herald Scotland“. Allerdings sollen nur die Studierenden ihre Gebühren erstattet bekommen, die regelmäßig an allen Kursen teilgenommen haben. Sie müssten zuvor auch die zahlreichen Hilfsangebote der Universität genutzt haben, die Studierenden mit Lernschwierigkeiten zur Verfügung stehen.

Über 13000 Euro Gebühren pro Studienjahr

Gebühren zahlen in Schottland ausländische Studierende sowie britische Studierende, die nicht aus Schottland kommen. Für Ausländer kostet ein Studienjahr derzeit 10 000 Pfund, für Briten 7250 Pfund. Das sind umgerechnet 13 500 beziehungsweise knapp 10 000 Euro. Für Landeskinder aus Schottland übernimmt die schottische Regionalregierung dagegen schon jetzt die Gebühren, diese würden also auch nichts zurückbekommen, sollten sie im Studium scheitern.

Der Rektor der Universität begründete den Schritt damit, Hochschulen müssten „sensibler als bisher“ auf die Bedürfnisse von Studierenden reagieren. Er glaube, Studierende müssten von den Unis mehr denn je wie Kunden betrachtet werden.

Gemischte Reaktionen von Studenten

Aus der Studierendenschaft gab es gemischte Reaktionen auf die Pläne. Prinzipiell seien sie zwar zu begrüßen. Studierende wie in der Privatwirtschaft als Kunden zu betrachten, führe aber in die Irre. Die Geld-zurück-Garantie dürfe zudem nicht einfach nur als „Marketinggag“ genutzt werden, um mehr zahlende Studierende für die Hochschule zu werben. Nicht zuletzt müsse sich die Uni auch fragen lassen, wie sie für schottische Studierende bessere Studienbedingungen herstellen wolle.

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