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Ja, wir leben länger. Müssen wir deswegen arbeiten, bis wir umfallen?

© Gestaltung: Tagesspiegel/Dessin/Foto: freepik

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Wir sollen immer länger arbeiten: Aber wie lange schaffen wir das überhaupt?

65, 67 und jetzt 70: Der Ruhestand rückt weiter weg. Wer länger lebt, soll länger arbeiten, heißt es in der politischen Diskussion. Die Rechnung geht für Millionen nicht auf.

Stand:

Wenn heute über Arbeit gesprochen wird, dann geht es nicht um den Alltag der 45,8 Millionen Erwerbstätigen. Es geht um die Jahre, die ans Ende drangehängt werden sollen.

Wirtschaftsministerin Katherina Reiche schlägt vor, die Deutschen sollten arbeiten, bis sie 70 Jahre alt sind. Es könne auf Dauer nicht gut gehen, dass wir „nur zwei Drittel unseres Erwachsenenlebens arbeiten und ein Drittel in Rente verbringen“, sagte sie.

Doch verschiedene Erhebungen zeigen: Ein Großteil der Deutschen will lieber früher als später in Rente gehen, so haben auch nur etwa 40 Prozent der neuen Ruheständler 2024 bis zum gesetzlichen Rentenalter gearbeitet.

Zwischen politischem Vorstoß und Realität am Arbeitsplatz klafft eine Lücke – und in dieser liegen zwei Fragen, die immer dringlicher werden. Wie lange können wir überhaupt arbeiten? Und gibt es überhaupt „das richtige Rentenalter“?

„Nein“, sagt Morten Wahrendorf, Medizinsoziologe an der Uni Düsseldorf. Und „Nein“, sagt auch Oliver Straeter, Arbeitspsychologe an der Uni Kassel.

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