Wo brennt wieder Licht, wo hat man Netz?: Die Lage in Treptow-Köpenick nach dem Stromausfall
Im Südosten Berlins sind mehrere Ortsteile von einem Stromausfall betroffen, das Handynetz ist gestört. Manche Ortsteile sind inzwischen wieder ans Netz angeschlossen.
Stand:
70.000 Berlinerinnen und Berliner waren am Dienstagnachmittag noch ohne Strom und werden es wohl mindestens bis Mittwoch noch bleiben. Auch das Handynetz, selbst die Erreichbarkeit der Notrufe, waren gestört. „Die Nacht wird noch etwas schwierig sein“, sagte Innensenatorin Iris Spranger (SPD). In einigen Ortsteilen ist die Lage aber schon wieder besser: In Treptow-Köpenick kann man einkaufen, teilweise sogar wieder telefonieren – wenn man weiß wo.
Wo gibt es wieder Strom, wo nicht?
Schon am Vormittag konnten rund 14.000 Haushalte wieder ans Stromnetz angeschlossen werden. In der Dörpfeldstraße in Adlershof gab es schon um 10 Uhr morgens wieder Strom, berichtet ein Kioskbetreiber. Am späten Nachmittag herrschte dort wieder Normalität und reges Treiben vor Geschäften und Imbissbuden. Dort war es tagsüber schon wieder möglich, einzukaufen oder in einem Dönerladen sein Handy oder den Laptop mit Strom aufzuladen.
Nur wenige Meter die Straße aufwärts, auf der anderen Seite der S-Bahngleise, die den Ortsteil gewissermaßen aufteilen, war um diese Uhrzeit immer noch alles dunkel. Auch im Ortsteil Schöneweide gab es schon in weiten Teilen wieder um die Mittagszeit Elektrizität: Trams fuhren, Leuchtreklame strahlte aus einem Kiosk. In Alt-Glienicke war Abends laut Anwohnern der Strom noch überwiegend aus.
Wo kann ich Notrufe absenden und telefonieren?
Zusätzlich zum Strom fiel auch in weiten Teilen der betroffenen Gebiete der Handyempfang aus. Und selbst dort, wo wieder Strom ist, funktioniert nicht unbedingt wieder das Mobilfunknetz: In der Dörpfeldstraße, wo es seit 10 Uhr morgens wieder Strom gibt, berichten Anwohner noch in den Abendstunden davon, mit ihrem Handy keinen Internetempfang zu haben und auch nicht telefonieren zu können.
In einigen Bereichen ist der Empfang deutlich besser, wie Erfahrungswerte des heutigen Tages zeigten, zum Beispiel an den S-Bahnhöfen Adlershof und Schöneweide.
Auch der Empfang der Notrufe 112 und 110 ist gestört. Die Feuerwehr hat mehrere Notrufannahmepunkte eingerichtet. Auch die Mobilen Wachen der Polizei werden laut Polizeisprecher Nath die ganze Nacht ansprechbar sein. Auch die BVG verfügt über ein eigenes Notfallsystem. Notrufe können auch über BVG-Mitarbeiter abgegeben werden, teilte auch die Polizei am Nachmittag mit.
Welche Anlaufpunkte gibt es?
Der Bezirk Treptow-Köpenick hat vier Katastrophenleuchttürme eingerichtet. Dorthin können sich Anwohnende wenden, um weitere Informationen zu erhalten, auch hier können Notfallmeldungen abgegeben werden. Die Stationen werden über Stromgeneratoren notversorgt. In ernsthaften Notfällen gibt es auch die Möglichkeit für Anwohnende, den Strom dort zu nutzen. Der Bezirk bittet aber darum, dieses Angebot wirklich nur in Notfällen zu nutzen.
Im Ortsteil Alt-Glienicke, wo es auch heute Abend noch keinen Strom und kaum Handyempfang gibt, hat die Freiwillige Feuerwehr einen weiteren Anlaufpunkt eingerichtet, und zwar in der Semmelweissstraße 56-64 auf einem Betriebsgelände. „Wir sind 24/7 für euch besetzt“, teilten die Helfer auf Instagram mit.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: