15 Kilogramm Drogen beschlagnahmt: Fahnder heben Amphetamin-Labor in Berlin aus

Nach einer Razzia in Berlin haben Fahnder 15 Kilogramm Amphetamin und vier Kilogramm Cannabis konfisziert, dazu Waffen und Einbruchswerkzeug. Bei dem Einsatz in der Nacht zu Donnerstag wurde offenbar auch ein Drogenlabor entdeckt, in dem Amphetamin hergestellt worden sein soll. Das teilte die Staatsanwaltschaft am Freitag mit.

Durchsucht wurden drei Anschriften in Charlottenburg-Wilmersdorf, darunter eine Wohnung, in der sich das Labor befunden haben soll. Die Beschuldigten im Alter von 23 und 44 Jahren stehen im Verdacht des gemeinschaftlichen Handels mit Rauschgift mit Waffen. Die Männer sollen unbestätigten Angaben zufolge „Bezüge“ zu einschlägig bekannten Großfamilien haben.

Ermittelt wurde seit Mai 2024, der Verdacht gegen die Männer geht auf die langwierige Auswertung des im Milieu beliebten Messengerdienstes „EncroChat“ zurück. Sowohl Encrochat als auch das verwandte Programm „Sky ECC“ sind Kurznachrichten-Dienste für Mobiltelefone, die selbst unter IT-Experten als abhörsicher galten, also als nicht zu entschlüsseln.

Französischen Ermittlern, mutmaßlich dem Militärgeheimdienst, war es aber Anfang 2020 gelungen, das Encrochat-System zu knacken. Ende 2020 konnte die EU-Polizeibehörde Europol auch die Verschlüsselung von Sky ECC brechen.

Dem 23-jährigen Beschuldigten wird vorgeworfen, mittels des Messengerdienstes mit insgesamt 130 Kilogramm Amphetamin, fünf Kilogramm Methamphetamin, 1,7 Kilogramm Kokain sowie 61 Kilogramm Haschisch gehandelt zu haben. Als Dealer soll der Mann fast 400.000 Euro verdient haben.

„Der 44-jährige Beschuldigte befand sich gerade im mutmaßlichen Amphetamin-Labor und wurde dort von den Einsatzkräften festgenommen“, schreibt die Staatsanwaltschaft. „Beide Beschuldigten befinden in Untersuchungshaft.“

Während der Razzia wurden auch eine scharfe Pistole mit passender Munition, eine schusssichere Weste, ein Beil, 15.000 Euro in bar, eine hydraulische Presse und eine Luxusuhr beschlagnahmt.