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BERLINER Chronik: 2. Juli 1987

Vor 25 Jahren berichteten wir über Sinti und eine neue Museumsschau.

Der West-Berliner Senat teilt mit, dass Sinti, die während der Nazi-Zeit im Zwangslager Marzahn eingesperrt waren, jetzt als rassisch Verfolgte anerkannt werden. Die Anerkennung entspricht einem bereits 1978 ergangenen Urteil des Kammergerichts. Sie haben damit Anspruch auf Renten und Beihilfen. Betroffen sind dem Senatsbericht zufolge in Berlin 30 bis 40 Sinti. Zehn haben schon Anträge auf Anerkennung gestellt. Das Zwangslager am Rande der Rieselfelder wurde 1936 vor den Olympischen Spielen eingerichtet und verharmlosend als „Berlin-Marzahn Rastplatz“ beziehungsweise als „Zigeunerrastplatz“ bezeichnet.

Im Ost-Berliner Museum für Deutsche Geschichte im Zeughaus wird als „weiterer Höhepunkt im Jubiläumsjahr“ der Stadt eine Ausstellung „Berlin von 1871 bis 1945“ eröffnet. Sie zeigt die wechselvolle Geschichte von der Gründung des Kaiserreiches über die Weimarer Republik und die Nazi-Zeit „bis zur Befreiung vom Faschismus“. Im Wesentlichen ist von Berlin als „Machtzentrum des Imperialismus“ und der Arbeiterbewegung die Rede. Brigitte Grunert

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