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Rettungskräfte der Feuerwehr sind an der Unfallstelle im Einsatz. Ein Auto ist in Berlin-Wedding in eine Menschengruppe gefahren. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei kam der Wagen von der Straße ab, fuhr auf den Gehweg und erfasste mehrere Menschen.

© dpa/Annette Riedl

Update

20-Jähriger wieder frei: Autofahrer fährt in Berlin-Wedding in Menschengruppe – mehrere Kinder verletzt

An der Seestraße fährt ein Autofahrer über Rot und in eine Menschengruppe. Mehrere Kinder und eine Betreuerin werden verletzt. Der 20-Jährige stand mutmaßlich unter dem Einfluss berauschender Substanzen.

Nach dem Unfall in Berlin-Wedding am Donnerstagmittag, bei dem eine Betreuerin einer Kindergruppe schwer und mehrere Kinder leicht verletzt wurden, ist der Fahrer wieder frei. Der Führerschein des 20-Jährigen wurde beschlagnahmt, hieß es von der Polizei. Es besteht der Verdacht, dass er Alkohol getrunken oder Drogen genommen hat. Am Freitag teilte die Polizei mit, dass bei dem Mann „mutmaßliches Marihuana“ gefunden worden sei. Zu dem Gesundheitszustand der 63 Jahre alten Erzieherin konnte die Polizei keine Angaben machen. 

Wie ein Polizeisprecher dem Tagesspiegel sagte, wurde der 20-Jährige nur zur Feststellung seiner Identität, erkennungsdienstlichen Maßnahmen sowie einer Blutentnahme in Polizeigewahrsam genommen. Es gebe keine Haftgründe, hieß es weiter. Der Mann kam wieder frei.

Polizisten stehen an der Unfallstelle in Wedding bei dem 20-jährigen Autofahrer.

© dpa/Annette Riedl

Gegen den Autofahrer wird bislang wegen des Vorwurfs der fahrlässigen Körperverletzung ermittelt. Sollte sich bestätigen, dass er getrunken oder Drogen genommen hat, könnte auch der Vorwurf der Gefährdung des Straßenverkehrs hinzukommen. Das Laborergebnis der Blutentnahme wird in der nächsten Woche erwartet. 

Nach bisherigen Erkenntnissen soll der Mann am Donnerstag gegen 12.50 Uhr bei roter Ampel vom Dohnagestell in die Seestraße abgebogen sein. Eine Gruppe von Mädchen und Jungen überquerte zu diesem Zeitpunkt bei Grün die Straße. Dabei fuhr er, obwohl er noch abgebremst haben soll, in die Menschengruppe. Die Feuerwehr sprach von einer 19-köpfigen Gruppe, in die das Auto gefahren sei. Sie war im Rahmen einer Freizeitaktivität unterwegs.

Zunächst hatte es von der Polizei geheißen, der Mann sei von der Fahrbahn abgekommen und auf den Gehweg gefahren. Später korrigierte die Behörde ihre Angaben.

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Nach Polizeiangaben wurden sechs Kinder leicht verletzt. Vier von ihnen waren laut Polizei acht Jahre alt, zwei von ihnen elf Jahre alt. Rettungskräfte brachten zwei der achtjährigen und eins der elfjährigen Kinder sowie die schwer verletzte 63-jährige Betreuerin zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus, die drei weiteren Kinder behandelten sie noch am Unfallort.

Ein Kind wird an der Unfallstelle von einer Rettungskraft betreut.

© dpa/Annette Riedl

Kräfte der Notfallseelsorge waren ebenfalls im Einsatz.

© dpa/Annette Riedl

Die nicht verletzten Beteiligten sowie herbeigeeilte Eltern wurden durch ein Nachsorgeteam von Notfallseelsorgern, Psychologen und Sozialarbeitern in einem nahe gelegenen Park betreut. Die Unfallstelle an Seestraße Ecke Dohnagestell unweit des Plötzensees war für die Dauer des Einsatzes gesperrt.

Wie Polizeisprecher Florian Nath sagte, sei bei der Tat nicht von Vorsatz auszugehen, allerdings von „brutaler Rücksichtslosigkeit“. „Es liegt weder ein terroristisches Tatmotiv vor, noch können wir hier von einer Amokfahrt sprechen. Sondern es handelt sich um einen von vielen Verkehrsunfällen, wie sie in der Großstadt passieren und in diesem Fall ist es genau ein solcher“, sagte Nath. (mit dpa)

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