
© Joerg Carstensen/dpa
50 Jahre Bühnenerfahrung : Kultband Karat feiert Jubiläum in Berlin
Fünf überwiegend schwarz gekleidete Herren auf der Bühne schauen auf ein halbes Jahrhundert zurück. Ihr musikalisches Repertoire ist groß. Das Publikum liebt am meisten die Lieder aus der DDR.
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Die Band Karat hat in ihrer Heimatstadt Berlin ihren 50. Geburtstag gefeiert – mit einem Konzert im Kino Babylon unweit des Alexanderplatzes. Sänger Claudius Dreilich sagte vor den mehreren Hundert Fans: „Wir sind im Spielfieber. Die neue Musik zündet uns hier oben alle an.“
Das Publikum zeigte sich vor allem von den großen Hits aus DDR-Zeiten begeistert, die Karat zum Besten gibt: Bei dem legendären Lied „Über sieben Brücken musst Du gehn“ aus dem Jahr 1978 standen viele der Fans auf und schwenkten ihre Arme. Auch beim Hit „Albatros“ gab es riesigen Jubel und heftiges Klatschen.
Karat, für die Dauer eines Markenlöschungsverfahrens zwischen 2006 und 2007 auch als nur „K…!“ bekannt, gilt als eine der erfolgreichsten Rockgruppen der DDR. Entsprechend viele DDR-Prominenzen saßen im Publikum. Unter anderen Eiskunstlauf-Olympiasiegerin Katarina Witt, Sänger Dirk Michaelis („Als ich fortging“) oder Gitarrist Dieter Hertrampf von den Puhdys, folgten der Einladung.
Im Kulturhaus „Otto Buchwitz“ in Heidenau nahe Dresden war die Band am 22. Februar 1975 das erste Mal aufgetreten – allerdings ist inzwischen kein einziger jener Musiker mehr dabei, die beim ersten Karat-Konzert auf der Bühne standen. Am längsten dabei ist heute Gitarrist Bernd Römer, er stieg 1976 mit ein. Heiko Jung am Schlagzeug und Daniel Bätge am Bass derweil sind erst seit zwei Jahren Teil der Gruppe. Neben Sänger Claudius Dreilich, vervollständigt Keyboarder Martin Becker die Gruppe.
Neue Platte und Tour-Auftakt
Nur drei Jahre nach ihrem Debüt schaffte die Band damals den Sprung nach ganz oben: Mit „Über sieben Brücken musst du gehn“ gewann Karat 1978 beim Internationalen Schlagerfestival in Dresden den Grand Prix. Die Single schaffte es in der DDR-Jahreshitparade auf Platz 2 – hinter „König der Welt“, ebenfalls eine Ballade von Karat.
„Es ist ein besonderer Abend für uns“, sagte Dreilich irgendwann. Es handelte sich nämlich nicht nur um das 50-jährige Jubiläum, sondern auch um eine Album-Release-Party. Zum Bühnen-Geburtstag schenkte die Band ihren Fans bereits am Vortag eine neue Platte, „Hohe Himmel“ heißt sie und enthält 13 neue Songs. Neben den alten Hits wurden die alle gespielt.
Außerdem war der Abend der Auftakt für die „Karat 50“-Tour, die ab März durch ganz Deutschland führt. Wer die Band jetzt verpasste, kann sich also freuen: am 19. Dezember spielt Karat wieder in Berlin. Dann aber in der Max-Schmeling-Halle – mit deutlich mehr Plätzen. Oder fährt am 8. März schon nach Frankfurt Oder, da startet die Tour nämlich. Weitere Stopps, die für Berliner interessant sein könnten, ist der am 5. April in Bernau oder der am 8. Juni in Potsdam. (mit dpa)
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